Madeira 2022
On 30. Juni 2022 by JasminAnreise
Nachdem die Mama am Vortag schon nach Kufstein gereist war, fuhren wir am Morgen mit dem Zug zum Münchner Flughafen (echt gute Verbindung, sehr zu empfehlen). Der Flughafen war nicht so unübersichtlich und chaotisch wie wir erwartet hatten und mit unserem großen Zeitpuffer konnten wir es gemütlich angehen (nach dem Einchecken, davor war ich innerlich ein nervliches Wrack ;-)).
Den Flug mit Condor verlief problemlos und mit echt schöner Aussicht über die Alpen und dem Atlantik. Auf dem kleinen Flughafen von Madeira fanden wir nach etwas Suche auch unseren Fahrer zum Hotel.
Der Urlaub Madeira hatte einen guten Start! 🙂
Organisation & Unterkunft
Wir hatten den Urlaub über Berge & Meer gebucht und uns dabei den Luxus von zwei Einzelzimmer mit Meerblick inklusive Halbpension im Panoramico Hotel in Funchal gegönnt. Die Zimmer waren toll, das Essen okay (recht wenig gewürzt und für Vegetarier mager ausgelegt), die Lage sehr günstig. Und jeden Morgen beobachtete ich das Farbenspiel des Sonnenaufgangs über dem Atlantik *-*.
Alles in allem können wir das Hotel und den Reiseanbieter empfehlen!
Tag 1 – Wanderung im Lorbeerwald Queimadas bei Santana zum Grünen Kessel
Während unseres Aufenthalts in Madeira unternahmen wir auch zwei Wanderungen mit einer Gruppe. Die erste Wanderung führte in den Waldpark Queimadas, im Bezirk von Santana. Diese Levada-Wanderung im geschütztem Lorbeerwald ist weit bekannt als „die / eine der schönsten“ Wanderungen auf Madeira (UNESCO Weltnaturerbe). Entsprechend voll war es dann auch…
Da der Pfad an dem Wasserkanal (= Levada) sehr schmal und die Felsen steil waren, führte es zu interessanten Begegnungen bei Gegenverkehr oder Überholmanövern (Schwindel- und damit Absturzgefahr). Auch die unbeleuchteten Tunnel beherbergten gerade für unerfahrene Wanderer Verletzungsgefahr (Taschenlampe war gefragt) und das Tempo dass unser Wanderführer vorlegte war für mich als routinierter Wanderer aus Tirol zwar passend, für die 80% pensionierten Flachland-Deutschen der Gruppe jedoch deutlich zu schnell. Demnach trennten wir uns auf halber Strecke zum Wasserfall im Grünen Kessel von mehreren Mitgliedern (auch der Mama) um den Hin- und Rückweg noch zeitgerecht zu schaffen. Der sehr gesprächige Führer („…die endemische Flora…“ ;-)) gestattete am Wasserfall eine kurze Pause, bevor es wieder zügig zurück ging.
Zurück am Parkplatz trafen wir auf die anderen, welche sich einen ruhigen Kaffee gegönnt hatten und die verschwitzten (und teilweise mit Notverbänden geflickten) Stress-Wanderer entspannt entgegen lächelten.
Die Wanderung hätte bestimmt schön sein können, wenn sie nicht total überfüllt und das Tempo besser für die Gruppe angepasst gewesen wäre. Trotzdem war es eine Erfahrung wert!
Informationen
- Ausflugszeit insgesamt ca. 7 Stunden
- ca. 13 km Strecke
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Wanderzeit ca. 4 Stunden
- Aufstieg 0 m, Abstieg 0 m
Tag 2 – Lido Bus-Tour „Best of West“
Wir entschieden uns anstelle der überfüllten Wanderungen lieber Bustouren zu machen, um mehr von der gesamten Insel zu sehen (und die angekündigten 200 Stufen und überfüllten Wege der 25-Quellen-Wanderung schreckten uns einfach ab, um ehrlich zu sein).
Die erste Tour vom Anbieter Lido (wir waren am Vorabend noch schnell hinab in die Stadt gewandert und dort die Touren gebucht) war die „Best of West“ Tour und die war einfach toll! Ganze 8 Stunden ist man unterwegs und wir hatten wettertechnisch alles dabei was es auf Madeira zu erleben gibt:
5°C mit Nebel, Regen und Wind auf den Bergen bis 28°C bei Sonne pur und Windstille an der Küste.
Die Route führte von Funchal aus durch das traditionelle Fischerdorf Câmara de Lobos. Weiter ging es nach Cabo Girão, der zweithöchsten Klippe der Welt und die höchste Klippe Europas. Dort gab es einen kurzen Stopp wo wir auf die Aussichtsplattform durften und die Aussicht genossen.
Weiter ging es nach Ribeira Brava wo es eine etwas längere Pause gab. Wir schauten uns die wegen dem Festival der heimischen Heiligen geschmückten Straßen und Geschäfte an und beobachteten große Krebse auf den Felsen an der Küste.
Der Kleinbus fuhr uns dann nordwärts durch das tiefe und enge Serra D’Água Tal. Der Busfahrer wählte eine kleine Ausbuchtung am Wegesrand als Fotospot aus, und die Aussicht war gigantisch! Das Wetter war auch recht spektakulär zu dem Zeitpunkt.
Weiter oben am Hochtal wechselte das Wetter zwischen kalt, windig und neblig bis sonnig
und warm. Von Encumeada aus hatten wir eine tolle Aussicht, sowohl an die Süd- wie
auch an die Nordküste bevor es weiter ging über den Bergpass und hinab an die
Nordküste.
In Porto Moniz war dann Mittagspause die wir bei einer Pizza von der Snack Bar Esplanada mit schöner Aussicht auf das Meer genossen. Besonders die vulkanischen Swimmingpools des Piscinas Naturais Velhas und die alten Mauern des Aquário da Madeira waren sehr fotogen, aber auch die Küstenlandschaft war recht reizvoll.
Auf dem Rückweg nach Funchal hielten wir noch in Seixal um dort den schwarzen Strand Praia do Porto do Seixal zu bewundern. Auch an dem Wasserfall Cascata do Córrego da Furna wurde kurz pausiert bevor es durch eines der größten Naturpark-Reservate der Welt, dem Parque Natural da Madeira zurück ging.
Eine großartige Tour, die wir jedem ans Herz legen können, welcher das erste Mal in Madeira ist!
Madeira Atlantic Festival
Das Madeira Atlantic Festival, das traditionell die Sommersaison auf Madeira startet, besteht aus einer Reihe von musikalischen Pyrotechnik-Shows, die an dem Pier außerhalb von Pontinha stattfand. Die pyrotechnische Musical-Show dringt fast 20 Minuten über den Hafen in den Himmel.
Von meinemHotelzimmern hatten wir eine sehr gute Aussicht auf dieses tolle Spektakel ohne uns unter die Menschenmassen quetschen zu müssen ;-).
Tag 3 – Wanderung im Levada Do Castelejo bei Porto da Cruz
An diesem Tag machten wir noch eine kleine Wanderung in der Gruppe mit. Diesmal ging es zuerst mit dem Kleinbus nach Porto da Cruz und von dort an der Levada Do Castelejo entlang.
Dies war eine recht gemütliche Tour mit leichter Abwärtstendenz immer an dem schmalen Wasserkanal und deren anliegender Felder entlang.
Es gab viele Blumen und Pflanzen zu bestaunen und die Aussicht auf den Adlerfelsen und den Atlantik war auch recht nett ;-).
Informationen
- Ausflugszeit insgesamt ca. 5 Stunden
- ca. 8 km Strecke
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Wanderzeit ca. 2 Stunden
- Aufstieg 0 m, Abstieg ca. 100 m
Tag 4 – Lido Bus-Tour „Best of East“
Die zweite Bustour führte uns in den Osten der Insel. Von Funchal aus ging es zuerst hinauf zu dem Aussichtspunkt Nossa Senhora da Paz, mit Blick hinab auf Funchal.
Danach verließen wir die wärme Klimazone der Küste und besuchten Pico do Arieiro. Bei gutem Wetter sollte man von hier oben (1818m) eine tolle Aussicht haben, wir jedoch hatten 5°C, Nebel, Wind und Nieselregen. Für mich tolles Wetter für eine Wanderung, aber die anderen Gruppenmitglieder waren weniger begeistert, die meisten kletterten nicht einmal kurz aus dem Bus.
Im Regen ging es wieder hinab in den tropischen Wald, mit einem kurzen Stopp bei Ribeiro Frio, einen beliebten Ausgangspunkt für Levada-Wanderungen. Wir vertraten uns bei Nieselregen kurz die Beine und warteten dann eher frierend dass der Bus (mit Heizung) wieder weiterfuhr.
Zwischen Faial und Santana gab es noch einen tollen Aussichtspunkt mit Blick auf die Nordküste und dem Adlerfelsen, den Miradouro de Nossa Senhora dos Bons Caminhos.
Zum Mittagessen kehrten wir fast geschlossen als Gruppe in Santana im Restaurante Colmo ein, wo es die Möglichkeit gab das Nationalgericht Espetada zu probieren. Dies ist ein Fleischspieß welches mit Lorbeer und Meersalz gewürzt und gegrillt wird. Auf dem Tisch im Restaurant befindet sich ein Gestänge, wo der Fleischspieß dann aufgehangen wird. Aber es gab auch die Möglichkeit vegetarisch zu Essen (nicht sehr gut, aber viel und sättigend).
Danach besichtigten wir die charakteristischen, traditionellen dreieckigen Strohdachhäuschen bei Casas Típicas de Santana.
Es folgten Zwischenstopps in Portela und schließlich in Ponta de São Lourenço, einem ganz tollen Ort mit vollkommen anderem Klima und Aussehen als der Rest der Insel. Hier herrscht eher Dürre und Sand, in sehr schönen Farbkombinationen aus Rot und Gelb mit Kontrast zu dem blauen Atlantik.
Bei Pico do Facho in Machico genossen wir wieder einen tollen Ausblick nochmal zu Ponta de São Lourenço als auch dem Flughafen von Madeira, welcher bis zu seiner Flugbahnerweiterung zu den gefährlichsten Landestrecken der Welt gehörte . Alles in allem wieder sehr lohnenswerte 8 Stunden Busfahrt!
Tag 5 – Lido Bus-Tour „Nonnental & Câmara de Lobos“
Der letzte organisierte Ausflug führte uns ins Nonnental (Curral das Freiras) im Zentrum der Insel. Wir fuhren von Funchal aus über viele Kehren hinauf nach Eira do Serrado, wo wir den Ausblick ins Tal genossen und uns die Füße vertraten.
In Curral das Freiras hatten wir dann wieder einen Aufenthalt, was jedoch ein wenig übertrieben war, da hier nicht wirklich etwas los war (oder zu bestaunen gab). Wir deckten uns dann lieber mit Souvenirs ein.
Auf dem Rückweg gab es dann noch einen Halt im Fischerdorf Câmara de Lobos, wo gerade das Sankt Pedro Fest gefeiert wurde. Wir bestaunten die geschmückten Straßen und genossen den Blick an der Küste entlang, wo gerade zu dem Zeitpunkt auch das Replikat von Christopher Columbus Flaggschiff, der „Santa Maria“ vorbeifuhr.
Tag 6 – Funchal
Am letzten Tag auf Madeira beschäftigten wir uns einmal selber ohne Organisation dahinter.
Nach dem Frühstück wanderten wir also hinab vom Hotel in die „Touristenmeile“ von Funchal, wo wir auch schon unsere drei Bus-Ausflüge bei Lido Tours gebucht hatten.
Die letzten Souvenirs wurden gekauft und nach dem kurzem Google-Map-Studium gingen wir zur Anlegestelle der Fähren und Kreuzfahrtschiffe.
An der alten Feste Forte São José gab es einen schönen Ausblick auf die Küste und wir pendelten von dort immer zwischen der Av. Do Mar und der Hafenpromenade entlang.
Am Praça do Povo machten wir dann kehrt und hielten Ausschau nach unserem Mittagessen. Die Wahl fiel auf das Restaurant Solar da Santola wegen dem schönen Außenbereich direkt am Yachthafen.
Der Rückweg führte durch den Parque de Santa Catarina und dann entlang der Av. Do Infante bis wir in bekanntere Gebiete kamen und den Weg zum Hotel fanden (okay, Google Maps half auch mit ;-)).
Abreise & Nachgedanken
Und leider geht irgendwann auch der schönste Urlaub zu Ende :-(. Nach einem letzten Frühstück im Hotel wurden die Koffer wieder gepackt und wir wurden per Kleinbus zurück zum Flughafen gefahren.
Der Flug verlief problemlos und wir hatten auch keine Probleme unser Gepäck wiederzufinden (im Gegensatz zu so manch anderen Flügen, wenn wir uns die Menge an Koffern an der Seite des Gepäckbandes betrachteten).
Alles in allem war es ein echt bildgewaltiger Urlaub mit vielen Erlebnissen. Nur etwas hat mich gestört: dass es auf der Insel keine Jahreszeiten gibt. Es kann schon mal schneien, aber das ist echt totale Ausnahme und an sich ist Madeira als die Insel des Ewigen Frühlings bekannt. Also für einen Urlaub schön, aber da wohnen könnte ich dort nicht – dafür mag ich die Jahreszeiten doch zu sehr ;-).
VIELEN LIEBEN DANK AN DIE MAMA FÜR DIESEN TOLLEN URLAUB!!! ICH WERDE IHN NIE VERGESSEN!!!
Ja, es war ganz wunderbar mit dir. Ganz herzlichen Dank für den wunderbaren Urlaub ^_____^ sehr schön geschrieben mit den ganzen Bezeichnungen, toll !!! Sehr sehr schöne Fotos. !!!Alles zusammen eine fantastische Erinnerung ^______^