Entlang der Gleise: Durch die Ehnbach- und Schlossbachklamm
On 10. April 2023 by JasminSeit meiner Winterwanderung in Scharnitz ins Hinterautal war ich ja von der Bahnstrecke Innsbruck – Scharnitz (S6) begeistert. Nicht nur wegen der Brücken, Viadukte und Tunnels, sondern auch wegen der Natur des Landschaftsschutzgebiets „Martinswand – Solstein – Reither Spite“ drum herum. Deswegen juckte es mich in den Füßen die Strecke mal abzulaufen, um sie noch intensiver genießen zu können (der Zug ist da dann doch schnell durchgeheizt).
Nach dem Studium der Karten wurde klar, dass ich erst nach dem Martinswandtunnel in die Nähe der Gleise kommen würde. Aber das war vollkommen in Ordnung, weil ich somit noch die Ehnbachklamm mit in die Tour aufnehmen konnte.
Am frühen Morgen fuhr ich also mit dem Zug nach Innsbruck und weiter mit der Buslinie 4176 bis nach Zirl (Haltestelle Gh Schwarzer Adler). Von dort konnte man die Schlucht im Karwendelgebirge schon erkennen und der Eingang zur Ehnbachklamm war nach wenigen Minuten erreicht.
Nur einen knappen Kilometer ist der Klammsteig lang, aber dafür schön und ich finde einfach zu gehen. Beeindruckend ist dann auch die Staumauer am Ende der Klamm, welche man nach vielen Stufen hinauf überwindet. Dahinter eröffnet sich plötzlich ein wahnsinnig schönes Bild auf das breite, fast ausgetrocknete Kiesbachbett mit Gebirgsgipfeln im Hintergrund. Der Ehnbach fließt in Bögen und Schleifen eher ruhig durch die Steinlandschaft und das ganze Gelände lädt zum pausieren ein.
Da ich jedoch noch einiges vor mir hatte gab es nur ein kurzes Innehalten um den Kraftplatz auf mich wirken zu lassen, bevor es weiter in das Brunntal hinein ging.
Nach weiteren 400 Metern auf dem Waldpfad ging es über eine Brücke Richtung Bahnhof Hochzirl. Mittlerweile hatte die Sonne auch schon eine Höhe erreicht welche ihre Wärme auf mich wirken ließ, sodass ich nun meine Thermounterwäsche ausziehen konnte. Glücklicherweise war ich bisher keinem Menschen begegnet, ansonsten ist so eine Umzieh-Aktion bis auf die Unterhose schnell mal etwas peinlich ;-).
Auf der Forststraße ging es nun technisch einfach durch den schönen Wald nun tatsächlich entlang der Gleise bis zum Bahnhof Hochzirl, wo ich auch wieder andere Zweibeinern begegnete. Weg vom Asphalt folgte ich der Beschilderung des Waldwegs Hochzirl und weiter Richtung Schlossbachklamm. Die Gleise tauchten hin und wieder hinein in den Berg um durch Tunnel möglichst gerade weiter voran zu kommen, oder nutzten sehr beeindruckende Viadukte welche irgenwie etwas Fehl am Platz wirkten, so mitten im Wald am Berg.
Ich selber blieb auf dem tollen Wanderweg hinein in die Schlossbachklamm und wanderte hinab bis zur Talsohle dieser Schlucht um den Schlossbach über eine kleine Brücke zu überqueren. Von hier hatte ich auch eine tolle Sicht auf eine der Zugbrücken, welche sich über die Schlucht spannte bevor die Gleise wieder im Berg verschwanden.
Der Steig führte für mich wieder bergauf und weiter nach Leithen, wo ich nun entscheiden musste ob ich wie zuerst geplant über den Riedsteig wieder bergab nach Zirl wandern wollte oder weiter nach Reith bzw. Seefeld. Ich entschied mich weiter nach Norden zu gehen, auf dem Kulturwanderweg / Leithner Waldweg #14 zuerst bis nach Reith bei Seefeld und dann über den Niederwiesenweg ins Auland.
Dort ging es entlang dem Nützlingslehrpfad vorbei am Damwildgehege zum Wildsee bei Seefeld und schlussendlich ein Stückchen durch diese Stadt bis zum Bahnhof. Von Hochzirl bis Seefeld nahm die Menschenbelastung stetig zu, sodass ich am Ende der Tour mich eher von Menschentraube zu Menschentraube flüchtete. Dies war am frühen Morgen bedeutend feiner gewesen, mit absoluter Ruhe und Einsamkeit :-p.
Trotzdem war es eine sehr lohnende Wanderung, besonders der Teil zwischen Zirl bis Leithen. Diese kann ich wirklich jedem empfehlen!
Informationen
ÖPNV: Zug nach Innsbruck, dann Buslinie 4176, zurück mit Zug von Seefeld nach Innsbruck
Parkmöglichkeit: N/A
Erlebnis: 💚💚💚💚🤍 |
Landschaft: 💚💚💚💚🤍 |
Kondition: 💚💚💚🤍🤍 |
Schwierigkeit: 💚💚🤍🤍🤍 |
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