Das unscheinbare Unkenbachtal
On 16. Mai 2023 by JasminEin weiterer feucht-fröhlicher Tag im Saalachtal! Wieder war der Wetterbericht nicht gnädig und veranschlagte 17l/m2 Regen verteilt auf den Tag, beginnend am Vormittag und durchgehend bis in die Nacht. Immerhin mein Zelt hatte am gestrigen Nachmittag etwas getrocknet und ich hatte einen guten Schlaf hinter mir (wie immer zu früh ins Bett und um 5 Uhr wieder wach, aber immerhin semi-haft durchgeschlafen).
Nach Studium der Wanderkarte besonders in Bezug auf Wegbeschaffenheit entschloss ich mich heute das Unkental in Angriff zu nehmen. Dort versteckten sich auch zwei eher unbekannte Klamme: die Eiblklamm und die Schwarzbergklamm. Und der Weg sollte ein recht flach ansteigender Forstweg sein, was mir bei so vielen Tagen Dauerregen lieber war als ein steiler, schmaler Waldpfad im Nirgendwo (auch wenn meine Füße das nicht toll fanden, einen Tod muss man wählen :-p).
Da ich diesmal mit dem Bus zum Startpunkt meiner Wanderung fuhr musste ich etwas später als sonst starten, aber ich musste mir keine Gedanken machen den Weg mit zu vielen (loool) anderen Wanderern zu teilen – tatsächlich begegnete mir an diesem Tag kein einziger Wanderer oder Radfahrer, nur Menschen im normalen Berufsalltag ^^;;.
Von der Bushaltestelle Unken Oberrain folgte ich erstmal der Beschilderung nach Wildschütz durchs Dorf Unken und bog bei erster Gelegenheit ( = entsprechendes Schild) auf den Wanderweg #10 nach Schwarzbergklamm ab. Ich war erstaunt dass mir immer wieder Laster auf dem Weg begegneten, aber an sich war es immer der gleiche LKW, der im 30-Minuten-Takt durch das Unkental bretterte um Holz abzutransportieren ^^;;. Er blieb mir also eine ganze Weile erhalten.
Ab Gasthaus Friedlwirt begann für mich der eigentliche Wanderweg (weil nicht mehr zwischen Häusern laufen) und ich begleitete nun den Unkenbach flussaufwärts auf einer gut ausgebauten Schotterstraße. Der Schluchtwald hatte teils sehr schöne Stellen mit viel Moos und überhaupt Moor-Gefühl als Wald, was von dem sonst eher etwas langweiligem Weg ablenkte. Auf den Brücken konnte man recht gut schauen (und Fotos machen) und dann erreichte ich nach langsam gewanderten 2h auch „schon“ die erste Klamm des Tages.
Die Eiblklamm ist jetzt wirklich kein Vergleich in Länge oder so zu den anderen welche ich besucht hatte. Um genau zu sein war es nur eine schmale Stelle in einer Kurve, wo sich der Unkenbach durch das Gestein quetschen musste und eben nicht ein breites Flussbett hatte. Trotzdem hatten die wenigen Meter mehr Flair und Feeling als z.B. die Mayrbergklamm.
Weiter ging es auf der Straße bergauf, hin und wieder mit Wasserfällen die durch die Bäume glitzerten. Der Regen ließ glücklicherweise auch noch auf sich warten, sodass ich eine Rastbank bei der Engstube sogar nutzen konnte um etwas zu Essen.
Kurz vor der Schwarzbergklamm ging es steiler als bisher hinauf und dann war ich am „Ziel“. Die Schwarzbergklamm kann man in dem Sinne nicht betreten sondern nur aus etwas Entfernung von einer Brücke aus bestaunen. Echt nett anzuschauen, aber die 3h Hinweg (und das muss man ja auch wieder zurück!) etwas übertrieben, wenn man dies als Haupterfolg des Tages setzen will. Wer aber eh an ihr vorbei kommt wird sich sicherlich freuen.
Pünktlich zu diesem Fotospot begann es natürlich auch zu regnen, sodass ich wieder meinen Regenschirm-Kamera-Tango aufführen konnte und war klar dass genau in dem Moment wo ich auf der Brücke stehe und Fotos mache mein LKW-Kollege heraufgedonnert kam, sodass ich erstmal an den Wegesrand hetzen musste ^^;;.
Es stellte sich nun die Frage ob ich den gleichen (sicheren aber für die Füße sehr harten = schmerzvollen) Weg wieder zurück oder eine Wegvariation probieren sollte. Bis rüber ins Heutal hätte ich es sowieso nicht geschafft (meine Kondition ließ nach den ganzen Wandertagen zuvor doch schon etwas nach :-p) aber es gab noch zwei Steige, die mich auf eine höher gelegene Parallelstraße bringen würde. Da mir der Kendsteig zu matschig erschien ging ich ein Stück zurück zur Engstube und bog dort über die kleine Holzbrücke zum Gföllsteig ab. Nun hatte mein Wanderstock den ich immer brav dabei habe für eben solche Begebenheiten (oder bei Kuhkontakt ^^;) seinen großen Auftritt und durfte mich darin unterstützen den kleinen steilen Steig mit abzusichern. Nicht dass es jetzt irre gefährlich oder so gewesen wäre, aber nass und rutschig allemal. Der Regen hatte sich auch von Tröpfchen zu Bindfäden gesteigert sodass mir das Wasser bei jedem Schritt aus den Schuhen quoll. Bis auf die Füße war ich aber an sich schön trocken und warm in meinen ganzen Schichten :-).
Nach 800 Metern mit 100 Höhenmetern kam ich dann aus dem Wald über eine Wiese bei der Hintergföll Landstraße heraus, direkt am gleichnamigen (natürlich geschlossenen) Gasthaus. Über die alte Gföllerstraße (Wanderweg #10 & 12) ging es nun überhalb des Unkentals wieder zurück. Hin und wieder rissen die Wolken auf und es gab eine tolle Sicht ins Unkental, einmal sogar auf die Eiblklamm. Dies tröstete mich über den Regenguss hinweg, der sich dermaßen verstärkte dass sogar Autos anhielten und mir anboten mich mitzunehmen ^^;;;. Ich verneinte und trottete weiter bergab nach Unken, musste jedoch kurz vor Vordergföll doch Unterschlupf bei einem Schuppen suchen (da hatte ich echt Glück, das war die erste Unterstellmöglichkeit seit 4 Kilometern gewesen!), da der Regen dermaßen zunahm dass ich Angst um meinen Schirm hatte (und meine Füße standen selbst auf der Straße in Bächen).
Der Platzregen dauerte ca. 10 Minuten die ich als Verschnaufspause nutzte, danach ging er wieder über in normalen Regenintensität und nahm sogar stetig ab und ich konnte meinen Weg fortführen.
Beim Gasthaus Wildschütz nahm ich zur Abwechslung vom Hinweg den Feldwegl zur Dorfmitte von Unken. Mittlerweile war es schon Nachmittag aber natürlich genau so eine ungünstige Uhrzeit dass kein Gasthaus oder Restaurant am Weg offen hatte. Und mein Bus zurück war natürlich auch noch eine Stunde entfernt. Immerhin ein überdachtes Häuschen gab es an der Bushaltestelle sodass ich hier schon mal antrocknen konnte. Der Regen setzte nun auch erstmal aus, yippi!
Ich fuhr zurück bis nach Lofer TVB / Mittelschule und kehrte in Sanne’s Snackbar ein, weil diese gute Rezessionen hatte (und ich einfach Lust auf Pommes und mein Restaurant am Campingplatz heute Ruhetag hatte). Ich fand die Pommes jetzt nicht sooo dolle, aber es war heiß und fettig, etwas was ich nun echt gebrauchen konnte. Nachdem mein Hunger gestillt war ging ich noch kurz im MPreis einen halben Liter Schafsmilch einkaufen, welche ich auf den 20 Minuten zurück zum Campingplatz trank. Auf die sehr bald folgende heiße Dusche und trockenen Gummistiefel freute ich mich jetzt schon seit ein paar Stunden ;-).
Informationen
ÖPNV: Linie 260 bis nach Unken (Haltestellen Oberrain oder Ortmitte)
Parkmöglichkeit: Diverse in Unken
Erlebnis: 💚💚🤍🤍🤍 |
Landschaft: 💚💚💚🤍🤍 |
Kondition: 💚💚💚💚🤍 |
Schwierigkeit: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Daten & Karte
Galleria
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Jesses, soviel Regen…..
Regenschirm Kamera
Tango, lustige Bezeichnung.
Die Fotos zeigen wirklich ein tolles feeling ^____^