Von Griesenau zur unteren Schnappenalm
On 17. März 2019 by JasminEinen Monat nach meinem Sylt-Wanderurlaub juckte es mich wieder in den Fingern und ich musste wieder hinaus. Wegen dem starken Dauerregen musste ich meinen üblichen Wandertag von Freitag auf Samstag umlegen, wo wieder viel Sonnenschein vorangekündigt war. Dementsprechend suchte ich ein Ziel welches eher unbekannt war damit ich nicht mit duzend anderer ums Ziel rennen musste.
Um 7 Uhr startete ich etwas unterhalb dem Gasthaus Altmühl. Ich hoffte auf recht wenig Schnee auf den geplanten Forstwegen und wollte die Grenzen meiner Kombi aus Barfußschuhe + wasserdichter Socken austesten, also blieben die festen Winterwanderschuhe und Schneeschuhe im Auto.
Der anfängliche Regen stoppte schon nach wenigen Minuten und ich orientierte mich an den Wandertafeln zu den Schnappenalmen. Das war natürlich gleich mein erster Fehler, da ich nicht dem (Sommer-)Wanderweg gehen wollte, sondern die Versorgungsstraße. Nach einem Kilometer merkte ich dann (auch schon ?) mein Versehen und stiefelte zurück zum Gasthaus für die richtige Abzweigung.
Im Gegensatz zu Thiersee war im Kaiserwinkl doch noch um einiges mehr an Schnee auf den Straßen, sodass ich gleich nach dem Gasthaus auch schon wadentief in gatschigem Schnee versank. Die vage Spur von einem Schneeschuhgeher (schon Tage alt) endete sehr bald an einer Rotwild-Fressstelle, sodass ich meinen Weg ab nun alleine suchten musste. An sich wäre dies nicht so dramatisch gewesen, aber der Schnee war sehr schlecht einschätzbar und alle paar Schritte brach mein Bein meistens bis übers Knie im Schnee ein, teilweise sogar bis Mitte Oberschenkel. Dies war sehr anstrengend da ich mich dann wieder rauswuchten musste und nicht sofort wieder guten Grund fand, was zu wiederholten Einbrüchen führte. Wahrscheinlich wären hier Schneeschuhe sehr hilfreich gewesen, aber mei, ich wollte es ja ausprobieren ohne im Winter ?.
Nachdem ich dann auch noch durch einen Bach waten musste und direkt darauf mehrfach fast hüfttief einbrach war die Wanderung für mich fast gelaufen und nur mein Starrsinn brachte mich zum Weitergehen. Aber dies habe ich oft beim Aufstieg meiner Wanderungen, den Gedanken: „Warum tue ich mir das eigentlich an?“ und dann sobald ich bei einer schönen Aussicht vorbeikomme, meine erste Rast mache oder spätestens zurück am Auto plane ich schon die nächste Tour ??. Endorphine und Adrenalin sind was tolles ?.
Den Weg konnte ich die meiste Zeit nur erahnen am Verlauf der meter-tief vergrabenen Straße und ich lernte schnell welche Zeichen auf guten (bzw. besseren) oder schlechten / tiefen Grund hinwies. Die einzigen Spuren waren von Hasen, Rotwild und Fuchs zu finden und die gesamte Tour sah ich keinen einzigen anderen Menschen (lol, wie geplant, aber auch sehr verständlich!).
Leider konnte ich mein ideales Ziel (die obere Schnappenalm auf 1400 HM) nicht erreichen, denn sobald ich aus dem Schutz des Waldes kam war selbst die grobe Vorstellung der Straße verloren. Und allein auf unbekanntem Gelände im Tiefschnee gehe ich nicht weiter wenn ich nicht weiß auf was ich mich einlasse.
Also wieder umgekehrt und versucht vielleicht die weiter unten liegende Stubenalm zu erreichen… Aber auch das war ein No-Go, außerhalb des Waldes war der Weg wieder nicht erkennbar. Aber ich denke beide Ziele sind in schneefreier Zeit phantastisch mit der Aussicht auf den Wilden Kaiser.
Auf meinem höchsten Punkt konnte ich sowohl die Breitseite des Wilden Kaisers wie auch hinein ins Kaiserbachtal mit Feldberg blicken. Dort hatte ich im Sommer 2017 eine Tagestour durchgeführt, mit Einkehr auf dem Stripsenjochhaus (siehe hier).
Auf dem Rückweg meiner heutigen Tour gab es dann noch endlich eine Rast auf einem losgelösten Fels am Wegesrand mit Ingwertee und Ingwer-Nudeln sodass ich frisch gestärkt wieder durch den Tiefschnee und Bach waten konnte.
Alles in allem muss ich sagen dass ich zwar kalte (aber nicht nasse!) Füße hatte und vielleicht etwas besser durch den Schnee mit den Schneeschuhen gekommen wäre, aber das geringe Gewicht und Gefühl der Barfußschuhe gibt denen viele Pluspunkte. Ab wadentiefem Schnee wird das sicherlich meine bevorzugte Ausrüstung.
Die Tour muss ich im Sommer über den „richtigen“ Wanderweg auf jeden Fall wiederholen!
Mii-Fit Schrittzähler: 20.4000 Schritte
ein Abenteuer, und noch soviel Schnee und das alles in Barfuß-schuhen wow