Von Breitenbach am Inn zur Ackernalm
On 3. Juni 2015 by JasminHip Hipp Hura, ich bin wieder da!
Die meisten wussten davon nichts, aber ich hatte mir ein Abenteuer gegönnt: Meine erste 2-Tages-Wanderung mit Übernachtung auf einer Alm! Von Mittwoch auf Donnerstag habe ich so einiges an Schritten gelaufen und kleine und große Mutproben überstanden. Denn wie ich es am meisten mag war ich auch diesmal alleine unterwegs in den Bergen. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht:
Tag 1: Die „blaue“ Wanderung
Von Breitenbach zur Ackernalm
Schon recht früh um 6 Uhr startete die Tour. Da ich bis spätestens 18 Uhr bei der Ackernalm sein musste war ein gewisser Zeitdruck dahinter, dementsprechend war auch mein Tempo und die gewählte Route recht zach.
Warm gelaufen habe ich mich direkt von der Haustür startend mit einem flotten Marsch nach Schönau. Dort wählte ich die „Direktroute“ über den Bergkamm: Wanderweg 21, zwar nur 2.2 km lang im Aufstieg, diese jedoch mit knackigen 606 Höhenmetern. Danach war mir dann schon schön warm ?. Viel Pause machen konnte man da auch nicht, denn ich war mal wieder im Reich der Waldameisen und musste meine Person hart umkämpfen wenn ich mehr als ein paar Augenblicke irgendwo verharrte.
Nach ein paar Schlenkern auf den Forststraßen ging es dann wegelos mit Steinmarkierungen quer bergab über eine Almwiese und auf die Forststraße welche ein Teil des berühmten Tiroler Adlerweges ist. Diesem folgte ich bergab durch das Hasatal um dann auf den Wanderweg 9 im Karnergraben abzubiegen. Nun wieder bergauf gehend bis zu der Abzweigung des Wanderweges 10 und da hinauf zur Riedebenalm.
Meine Kondition war zu dem Zeitpunkt auch schon ziemlich im Keller, aber das Wetter spielte wunderbar mit und ich wollte nicht den langen Umweg um den Berg herum gehen. Also rauf, rauf, rauf, immer schön die Treppe rauf ?.
Bei der Riedebenalm gönnte ich mir eine kleine Verschnaufpause und nahm dann die Erklimmung zum Frechjoch in Angriff. Nachdem ich bisher eigentlich nur im eher gewöhnlichen Wald gelaufen war wurde es nun doch hochgebierig. Die Laubbäume verschwanden, die Zirben wurden immer kleinwüchsiger und die Wiesen leuchteten strahlend blau mit Eisenhut, Enzian und Vergissmeinnicht. Obwohl nun eindeutig Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt waren traf die Gegend dort eher meinen Geschmack. Sogar eine Gruppe Murmeltiere konnte ich beobachten (und fotografieren! ??)!
Auf dem Berggrat hatte ich dann eine wunderbare Sicht auf die umliegenden Berge, soweit Wolken und Pollendunst es zuließen. Da ich nun schon die Ackernalm sehen konnte und es gerade mal 14 Uhr war gönnte ich mir dort oben eine etwas längere Pause.
Der Abstieg zur Alm entpuppte sich dann als ziemlich anspruchsvoll da meine Knie nun wirklich keinen Spaß mehr verstanden und es teilweise im Geröllfeld ziemlich steil bergab ging. Also mit Höhenangst wäre das nichts geworden!
Mit vor Anstrengung zitternden Beinen kam ich dann endlich nach knapp 10 Stunden Marsch bei der Alm an, noch locker vor der 18-Uhr-Sperre. Somit gönnte ich mir ein Wiener Schnitzel bevor ich den Abend in meinem kleinen Zimmer ausklingen ließ.
Gelaufene Kilometer: 20.2 km
Höhenmeter im Aufstieg: 1.802 m
Höhenmeter im Abstieg: 1.120 m
Schritte per Schrittzähler: 37.259 Schritte
Laufzeit (inkl. Pausen): ~10 h
Tag 2: Die „gelbe“ Wanderung
Von der Ackernalm zurück nach Breitenbach
Diesmal startete meine Wanderung erst um 8 Uhr, da ich noch auf der Alm frühstückte. Der Rückweg konnte ich ja ganz geruhsam angehen da diesmal kein Zeitdruck vorhanden war und die Route nicht so anstrengend sein sollte.
Es folgte ein wunderbarer erster Teil durch lichte Wälder bei strahlendem Sonnenschein. Ein Plätzchen hat mir dabei besonders zugesagt, wundervolle Aussicht, vollkommen allein, Ruhe, wenig Insekten, angenehm sonnig. Also machte ich dort erstmal eine etwas längere Rast und folgte dann dem Weg weiter, der sich immer mehr zu einem fast unkenntlichen Pfad verengte.
Es folgte eine etwas unangenehme Überraschung in Form einer kleinen Brücke über eine Felswand. Mit Stahlseilsicherung. Und es ging wirklich 80-90° bergab unter bzw. neben mir! ? Aber ich war ja erst eine Woche vorher im Klettergarten gewesen, dagegen war das nur ein Kinderspiel ?.
Ansonsten war der Weg ziemlich einfach zu gehen, nur meine Beine (besonders die Knie) waren von der Dauerbelastung nicht erfreut. Aber hey, da müssen sie halt durch ? .
Bei einem Bach konnte ich auch wilde Fische beobachten! Ich denke es waren Bachsaiblinge, aber da kann ich mich auch gut irren, bin da jetzt kein wirklicher Experte. Cool war es trotzdem.
Auf den Almwiesen in der Nähe der Buchackeralm dominierten diesmal die gelben Blumen, allen voran natürlich der Hahnenfuß.
Nach einem langen, unangenehmen Abstieg ins Tal dachte ich eigentlich dass ich nun sehr bald daheim sein werde. Pustekuchen. Ich habe es geschafft mich in meinem „Hauswald“ zu verlaufen. Aber so richtig. Stand zum Schluss wirklich absolut planlos mitten im Wald, nirgendswo auch nur eine Spur eines Wanderweges. Dem Weg den ich bisher gefolgt war entpuppte sich als Wildwechselpfad. GPS konnte mir auch nicht weiterhelfen, meine Position „konnte nicht bestimmt werden“.
Naja, nach einigem Hin und her, Hügel rauf, Hügel runter, kam ich endlich aus den Bäumen und lief einem Feld entlang bis ich wieder auf einen wirklichen Weg stieß. Das verlängerte meinen Heimweg nochmal um ein paar Kilometer, aber was solls, bis dahin tat eh schon alles so weh dass es schon nicht mehr weh tat ?.
Nach 10 Stunden trudelte ich endlich bei meinem Zuhause ein und bin nun sehr glücklich und stolz auf das Erlebte.
Gelaufene Kilometer: 24.5 km
Höhenmeter im Aufstieg: 630 m
Höhenmeter im Abstieg: 1.314 m
Schritte per Schrittzähler: 41.173 Schritte
Laufzeit (inkl. Pausen): ~10 h
Fazit & Gesamtleistung
Gelaufene Kilometer: 44.7 km
Höhenmeter im Aufstieg: 2.432 m
Höhenmeter im Abstieg: 2.434 m
Schritte per Schrittzähler: 78.342 Schritte
Laufzeit (inkl. Pausen): ~ 20 h
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wow, was für eine super anstrengende und grandiose Tour, mit wundervollen Foto’s 🙂 und ganz klasse geschrieben.!