Durch das Kaisergebirge von Söll nach Kufstein
On 11. September 2020 by JasminMit dieser Tour hackte ich gleich mehrere Dinge auf meiner „To-Do“-Liste ab: zum einen wollte ich das Wandergebiet bei der Bergstation des Kaiserlifts mehr erkunden. Zum anderen wollte ich ausprobieren eine Wanderung an einem Punkt zu starten und an einem völlig anderen zu beenden, was nur mit Öffis oder mehreren Autos möglich ist.
Nach dem Studieren der Karten wählte ich einen sonnig angekündigten Freitag aus und fuhr in aller Früh zuerst mit dem Bus runter nach Kufstein und nahm von dort den Regionalbus 4902 nach Söll. Die Fahrgäste haben sich gut verteilt: wir waren nur zu dritt im ganzen Bus ??.
Bei der Haltestelle / Gasthaus Oberstegen stieg ich aus , richtete meine (mehr als) sieben Sachen und begann „offiziell“ die Wanderung.
Auf dem Weg #57 ging es erstmal stetig bergauf am Achleiterberg Richtung Hintersteiner See, leider zumeist auf Asphalt, aber mei. Ich lenke mich ab mit der Aussicht auf die Kitzbüheler Alpen, schöne Blumen am Wegesrand und tollen Pilzen. Auch ein Erdwespen-Nest konnte ich sehr nah mal begutachten (aber natürlich trotzdem mit gebührendem Abstand!):
Am Greiderbernberg gab es eine kleine Umleitung, aber die führte mich glücklicherweise nur parallel zu den Normalweg, also keinen großen Zeitverlust.
Bei Greidern ging es dann endlich auch mal wieder bergab und dann war der Hintersteiner See auch gar nicht mehr fern. Hier bin ich ja schon ein paar mal gewesen (siehe zum Beispiel Wanderung hier), streifte den See jedoch diesmal nur ein wenig am Südwest-Ufer bevor ich „zu unbekannten Wegen“ wieder bergauf Richtung Walleralm auf Weg #45/11/823 weiterging.
Menschentechnisch hatte ich von Söll bis zum See meinen absoluten Frieden, zwischen Hintersteiner See und Walleralm war dann jedoch deutlich mehr los. Jetzt kein absolutes Gedränge aber doch wieder genug dass ich mir wieder ziemlich unfit vorkam, als diverse Pärchen und Gruppen mich bei dem Anstieg schwatzend überholten ?.
Ab der Walleralm lichteten sich aber ganz deutlich die Reihen, weil fast alle nur mit dem Auto zum See und von dort zum Einkehren zur Walleralm gewandert waren, während für mich das ja nur ein Checkpoint gewesen war.
Nun gur, also mein Weg führte mich nun endlich weg vom Asphalt und Schotter zu wunderbaren weichen Wanderpfaden, auf Weg #827 Richtung Kaindlhütte. Es ging über (glücklicherweise sehr leere) Kuhweiden, hinein in den Wald und bergauf kletternd bis zum Hochegg, wo ich mir ein schönes Plätzchen etwas abseits des Weges aussuchte um meine verdiente Jause einzunehmen. Hier waren auch wieder ein paar andere Menschen, kommend vom Kaiserlift, aber doch bedeutend weniger als bei der Walleralm.
Vom Hochegg hat man eine geniale Aussicht auf das Kaisergebirge und teilweise ins Inntal und ich genoss es in vollen Zügen.
Tatsächlich gab es zu unserer aller Staunen auch einen mutigen Mountainbiker, der den sehr steinigen, steilen und schmalen Pfad mit seinem Rad meisterte – wir „Normalos“ waren uns aber dann doch einig dass uns das etwas Action und Nervenkitzel zuviel wären ?.
Nach meiner Rast ging es heiter weiter hinab zur Kaindlhütte (gut besucht und von mir demensprechend weit gemieden ?) und dann wieder etwas hinauf auf dem Weg #97 zuerst auf Schotter zur Steinbergalm und ab da auf wieder wunderbarem Wanderpfad in einem großen Bogen am Bettlersteig / Weg #827 Richtung Gamskogel. Auf diesem Weg kommt man auch an dem Naturdenkmal „Urtanne vom Steinberg“ vorbei, einem wirklich sehr charakterstarken Baum von guten 300 Jahren. Das ist im Hochgebirge dann doch schon ein sehr reifes Alter, muss man sagen.
Über sanfte Bögen und einsamen Pfaden folgte ich dem Weg weiter Richtung Gamskogel und konnte mein Glück kaum fassen, als ich am Boden tatsächlich eine Liftkarte vom aktuellen Tag für eine Berg- und Talfahrt mit dem Kaiserlift fand. Da es weit und breit keinen anderen Menschen gab dem sie aktuell aus der Tasche gefallen sein konnte nahm ich die „göttliche Fügung“ gerne an und hoffte dass auf der Karte noch die Talfahrt frei war. Ansonsten war natürlich der Plan eine normale Talfahrts-Karte am Schalter zu kaufen.
Vom Kreuze der Gamskogel konnte ich dann wunderbar ins Kaisertal schauen, wo ich erst letztes Jahr eine sehr anstrengende Rundwanderung absolviert hatte (siehe hier).
Das Wetter wurde mehr als eigenartig, es gab viel Sonne und blauen Himmel, dann aber wieder entstanden Wolken die gegen die Bergflanken klatschten und mich in feinen, feuchten Nebel tauchten. Dazu gab es mal Wind und mal nicht und auch die Wettervorhersagen waren sehr instabil. Deswegen nahm ich lieber mal die Beine in die Hand und genoss den Blick nicht so lange wie erhofft bevor es nun endlich wieder bergab auf dem Wanderpfad #4 zurück auf die Schotterstraße ging und dann noch ein letztes Mal hinauf zum Brentenjoch.
Ich hatte tatsächlich Glück dass die gefundene Liftkarte noch eine Fahrt frei hatte und so gleitete ich im lautlosen Einzelsessellift eine halbe Stunde hinab nach Kufstein. Von dort waren es dann nur noch ca. 20 Minuten zu Fuß durch die Innenstadt zum Bahnhof.
Alles in allem eine sehr erfüllende, anstrengende aber lohnenswerte Wanderung!
Eckdaten & Informationen
Startpunkt Öffis: Regionalbus 4902, Haltestelle „Söll Oberstegen“
Endpunkt Öffis: Bergstation Kaiserlift; Bahnhof Kufstein
Erlebnis: ????? |
Landschaft: ????? |
Kondition: ????? |
Schwierigkeit: ????? |
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wunderbar 🙂 Das mit den Rückblenden (siehe hier) ist auch eine tolle Idee 🙂