Kesselboden & Brunneralm
On 13. November 2020 by JasminAn diesem sehr sonnigen Tag erkundete ich einen Geheimtipp in Thiersee: den Kesselboden beim Ursprungspass.
Bei schon recht frischen Temperaturen im Schatten ging es mit Thermosflasche & Co zuerst im leeren Bus von Vorderthiersee nach Landl, bis zur Endstation Land Wacht. Von da aus folgte ich etwas der Straße Richtung Ursprungspass / Deutschland und bog dann auf den parallelen Forstweg ein. Dieser wird auf den Karten noch als Wander-/Radweg geführt, ich konnte jedoch keine Markierungen vor Ort finden. Kann also sein dass dieser Weg mittlerweile nicht mehr offiziell als Wanderweg benutzt werden darf, aber er scheint noch als „Wenn man ihn kennt, darf man ihn nutzen“-Weg zu funktionieren ?
Man kommt in Sichtweite der Verwalteralm aus dem Wald mit Blick auf den Wendelstein und muss kurz zurück zur Landstraße um dann wieder abbiegen zu können (Richtung Kesselbodenalm / Brunneralm).
Oder man macht es erstmal wie ich, verpasst diese klare Einfahrt (weil man denkt dass das eine private Straße ist), läuft bis zur Grenze AT/DE, biegt in den Wald ab weil man hofft dass man einen der auf der Karte eingezeichneten Wege zum eigentlichen Wanderweg nehmen kann, steht dann halb im Unterholz und vor Stacheldraht und Kuhweiden und muss den Weg erstmal wieder zurück dackeln ?.
Nun gut, also nach diesem kleinen Abstecher nahm ich dann auch endlich die richtige Abzweigung und ging an dem breiten Weg nord-westlich im Schatten der Berge hinein in das kleine Seitental. Bei einem dunkel getäfelten Landhäuschen gab es wieder eine kleine Weggabelung. Laut Karte waren sowohl rechter wie linker Weg klar als Wanderwege gekennzeichnet, „live vor Ort“ war dann nur noch der rechte markiert.
Aber da packte mich dann wieder die Mischung aus Neugier, Starrsinn und Schwachsinn (?) und ich schlug trotzdem den linken Weg ein. Aber auch nur weil die Almen und Weiden eindeutig schon für den nahenden Winter verlassen waren und ich somit keine Gefahr lief Kühen oder Bauern zu begegnen. Wäre es noch Weide-Saison gewesen hätte ich das nicht gemacht.
Dieser unbefestigter Weg zeigte deutliche Traktorspuren, war aber auch meistens verschlammt und zertreten. Glücklicherweise war eh alles gefroren, ansonsten wäre ich im Schlamm versunken ?. So aber genoss ich die Ruhe der verlassenen Almweiden mit tollem Panorama der Bayerischen Voralpen um mich herum sowie das Farbspiel der rotgoldenen Lärchen, blattlosen Laubbäume und dunkelgrünen Nadelbäume auf frostüberzogenen Grasboden mit strahlend blauem Himmel und grauen Steinwänden.
Der „Weg“ endete dann irgendwie nicht wirklich klar… Also im Nachhinein würde ich sagen man geht weiter geradeaus bis man an der Böschung des kleinen Baches ankommt und dieser wird dann formlos überquert (keine Brücke vorhanden). Da dies aber nicht wirklich klar war folgte ich weiterhin dem immer schmäleren und unscheinbaren Weg weiter und weiter, bis ich plötzlich am Schluchtende und an der steilen Böschung stand. Diese kraxelte ich dann hinab, hüfte über die Steine im Bach um diesen trockenen Fußes zu überqueren und kraxelte dann auf einem Tierpfad wieder die Böschung hinauf.
Nun befand ich mich hinter der Bleieralm, welche wohl im Winter als großer Fütterungsort für Rotwild hergenommen wird, Bezug nehmend auf die dutzend Futterständer um mich herum. Glücklicherweise war es aber noch nicht kalt genug dass diese befüllt und „in Betrieb“ waren, also hatte ich kein Wild gestört, yay! ?
Ich denke mal die große Almweide und der ungeklärte Übergang des Baches wird der Grund sein warum dieser Weg mittlerweile nicht mehr als Wanderweg markiert ist.
Ab der Bleieralm ist man dann wieder auf befestigter Schotterstraße mit Wanderwegmarkierungen. Die Sonne kam nun auch schon an mich heran sodass ich sehr bald meine Winterjacke einstecken konnte und die 100 Höhenmeter hinauf zur Brunneralm ohne Angst vor Kälte zurücklegen konnte ?. Die Brunneralm an sich war (wie derzeit ja alle Almen) geschlossen, aber das war mir sowieso egal. Ich ging noch ein Stück weiter bis zur Steinmarkierung der Grenze AT/DE bevor ich wieder den Rückweg antrat. Kurz unterhalb der Brunneralm liegt eine ganz wunderbare Bank wo ich dann meine verdiente Jause machte, mit phantastischem Rundumblick und viel Sonne zum Aufwärmen.
Der Rückweg gestaltet sich extrem einfach: immer der Schotterstraße folgend Richtung Trainsjoch/-Alm / Landl.
In Landl hätte ich dann den Bus nehmen können zurück nach Vorderthiersee, aber natürlich war mir die Tour dann doch etwas zu kurz gewesen sodass ich mich kurzerhand entschloss „noch schnell“ nach Hinterthiersee zu meinem Pony weiterzugehen.
Ja… Sind halt doch nochmal zusätzliche 7 Kilometer und 320 Höhenmeter ?. Also ich hab es natürlich durchgezogen, war dann aber schon ziemlich erledigt. Und die Strecke Landl – Hinterthiersee war jetzt nicht so toll dass ich sie empfehlen kann.
Empfehlung: Da ja die Rundtour so wie ich sie gegangen bin wohl in Zukunft nicht mehr möglich ist (weil westlicher Weg gesperrt) kann ich folgende Rundtour-Variante empfehlen: östlicher Wanderweg zur Kesselbodenalm, weiter zur Brunneralm, über die Grenze nach DE, hinab zur Kloo-Ascher-Alm und dann zurück durch das Kloo-Aschertal (Wege #647, #596). Das Kloo-Aschertal habe ich 2018 schon einmal besucht, sehr schön (siehe hier: Link)
Informationen
ÖPNV: Regionalbus 4046 von Kufstein nach Thiersee (Landl nicht Hinterthiersee), Haltestelle Landl Wacht (Alternativ: Land Dorf)
Parkmöglichkeit: A)Bei Landl Mautstelle (kurz nach Landl, Richtung Deutschland) oder B) Beim kleinen Parkplatz auf der Landstraße Richtung Deutschland am Wanderweg #3 zur Mariandlalm
Erlebnis: ????? |
Landschaft: ????? |
Kondition: ????? |
Schwierigkeit: ????? |
Daten & Karte
Rundwanderung Land – Kesselboden:
Mit Zusatz Land – Hinterthiersee:
Galleria
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einfach schööön ^____^