Winterwonderland – Von Landl zur Veitsbergalm
On 15. Januar 2021 by JasminMeine einzige Schneeschuhtour in der Wintersaison 2020/21 verlief bei sehr sonnigem Wetter im hinteren Thierseetal. Da die Schneemengen heuer jetzt nicht gerade gewaltig waren, hatte ich mir diese Tour ausgesucht, um wenigstens einmal meine Schneeschuhe einzusetzen ?.
Mit dem Bus ging es nach Landl und dann ein kleines Stück an der Hauptstraße entlang (mit seitlichen Schneewänden hinauf auf Mitte Oberschenkel! ?) bevor es bei dem Wegkreuz den Forstweg hinauf Richtung Veitsberg ging. Nach ca. 300 Metern zweigte nun der Wanderweg ab vom geräumten Forstweg und ab dort war der Einsatz der Schneeschuhe auch sehr gefragt! Selbst mit den Tellern unter den Sohlen sank ich bei jedem Schritt bis über den Knöchel ein! ?
Nur eine einzelne Spur vor mir störte den ansonsten tief im Schnee versunkenen Wald – war aber schon klar dass ich die ersten Kilometer trotzdem neben dieser Spur gehen musste, um den unberührten Schnee zu genießen ?✌.
Vorbei an halb vergrabenen Bäumen, Bächen und schwer gebeugten Ästen ging es immer leicht hinauf zur Hohen Brücke, bis dorthin hatte ich mich schon in die Spur meines Vorgängers geschmuggelt, denn selber spuren ist massiv anstrengend! Besonders wenn der Schnee so schön fluffig ist dass er bei jedem Schritt die Schneeschuhe wieder halb begraben, sodass man diese nicht nur in ungewohnter Geh-Manier viel höher heben muss, sondern auch noch „Gewichte“ mit sich rumschleppt. Die sehr eisigen Temperaturen (bis zu -12°C! ?) taten ihr übriges um die Tour zu einem sportlichen Highlight werden zu lassen. ??
Ca. 800 Meter nach der Hohen Brücke (die nichts weiter ist als eine Brücke, eben „hoch am Berg“ gelegen) bog dann mein Spurenleger in die falsche Richtung für mich ab, sodass ich ab nun wieder selber durch den kniehohen Schnee spuren musste. Yay….
Ich mein, klar, das macht die ersten 1-2 Kilometer mal richtig Spaß, aber die Freude verflüchtigt sich mit zunehmendem Wege und Anstieg, sodass ich nach ungefähr einem Drittel der Tour wirklich nichts dagegen gehabt hätte, wäre der Weg total zertrampelt gewesen ?. Noch dazu führte die Art und Weise, mit denen man mit Schneeschuhen laufen muss (also nicht wie für mich gewohnt Ballenfußung sondern Fersenfußung) zu immer stärker werdenden Schmerzen in meinen Hüften (alte Verletzung).
Demnach gab es bei einem sonnigen Plätzchen mit schönem Blick auf den Trainsjoch nicht nur etwas zu essen und trinken, sondern auch gleich mal eine Schmerztablette ?. Sitzgelegenheiten gab es natürlich auch keine, außer eben direkt im Schnee, das ich jedoch wegen Verkühlung nicht empfehlen würde.
Aber noch hatte ich mein Ziel Veitsbergalm vor Augen, sodass ich weiter durch den Wald bis zum Parkplatz Fürschlachtklause spurte. Dort war kurz meine Freude groß, als ich die Spuren anderer Schneeschuhwanderer sah, dieser verflüchtigte sich jedoch als mir klar wurde, dass diese Spuren in die falsche Richtung führten. Für meine Tour gab es zwar die Spur von Tourenskiern, aber als höflicher Wanderer werden diese natürlich nicht zertrampelt sondern in Ruhe gelassen, damit sie noch von anderen Skifahrern genutzt werden können. Was aber dazu führte dass ich nicht nur weiter durch den kniehohen Schnee kämpfen musste, jetzt war es auch noch angesagt den Skispuren nicht zu nahe zu kommen, was manchmal dazu führte dass ich halbschräg am Hang kraxelte ??.
Ja… wie man vielleicht schon erahnen kann, mittlerweile hatte sich meine anfängliche Freude bezüglich dem vielen Schnee und einer tollen einsamen Schneeschuhtour schon deutlich abgekühlt, sodass ich mehr fluchend als lächelnd den Berg hinaufkeuchte. Die Hüften brannten nun schon so ambitioniert wie meine armen Lungen, welche die eisige Luft gierig aufsogen und es war eher demotivierend alle 5-10 Schritte anhalten zu müssen, weil die Kräfte einfach versagten.
Ungefähr 1.5 Kilometer von der Veitsbergalm entfernt hatte ich dann die Nase vollkommen voll. Anstatt mich weiter zu quälen (für was oder wen denn bitte?!) drehte ich um und nutzte meine eigene Spur um so schnell wie möglich wieder zum Parkplatz Fürschlachtklause hinab zu kommen. Dort suchte ich mir dann ein Plätzchen in der Sonne, schnallte die Schneeschuhe ab und setzte mich auf mein kleines Sitzpolster in den Schnee für eine wohl verdiente Verschnaufspause.
Anstatt den „schönen“ Weg wieder zurück zu gehen schnallte ich die Schneeschuhe danach auf meinen Rucksack und nahm die geräumte Straße hinab nach Landl, was meine Geschwindigkeit und die Laune maßgeblich erhöhte. Die Aussicht bei Boxbach war jetzt auch nicht gerade von schlechten Eltern ?.
Also Schneeschuhtouren sind toll, aber ich persönlich brauche nur 1-2 pro Jahr um satt zu sein an diesen Erfahrungen ?. Und wichtig: was im Sommer als nette Halbtagestour erscheint, kann sich als Schneeschuhtour als schweißtreibende Tagestour entpuppen!!! ?
(Meine Knie und Hüften waren danach noch wochenlang beleidigt.)
Informationen
ÖPNV: Regionalbus 4046 nach Thiersee, Haltestelle Landl Dorf
Parkmöglichkeit: Dorfmitte Landl
Erlebnis: ????? |
Landschaft: ????? |
Kondition: ????? |
Schwierigkeit: ????? |
Daten & Karte
Galleria
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fantastische Foto’s ^________^ ein Traum in weiß ^_________^
Auch wunderbar beschrieben. ^_______^