Durch die Lechtaler Alpen
On 21. September 2022 by JasminTag 1 – Bschlabser Tal im Schneefall
Mein Tag begann seeeeehr früh um 3 Uhr mit aufstehen, frühstücken und anziehen bevor es im strömenden Regen und 7°C mit dem Moped hinab nach Kufstein zum Bahnhof ging. In der Hoffnung dass die nasse Überziehhose im Mopedkoffer in den 3 Tagen nicht das gammeln anfangen würde ging es mit dem Zug nach Imst-Pitztal Bahnhof und weiter bei frostigen Temperaturen (hatte die Handschuhe an!) im Bus über den Hahntennjoch. War ein unverhofter und phantastischer Anblick, obwohl der Busfahrer deutlich nervös war weil es dort oben doch schon gut am schneien war, aber die Schneefahrzeuge waren emsig am Werk sodass wir die Überfahrt auf knappe 1900m gut schafften. Die Strasse wurde trotzdem kurze Zeit später in die verdiente Winterpause gesetzt (also zumindest fährt im Winter der Bus nicht diese Strecke).
Ich stieg bei Pfafflar Boden Dorf aus und begann dort meine Tour. Es ging linker Hand durch das Bschlabser Tal, bei Schnee-, Graupel- und Regenschauer und wunderbarer Einsamkeit. Was ich nicht verstehen kann, weil für mich war dass das beste Wetter, nur etwas Wind hat noch gefehlt ^^;.
Neben den schneebedeckten Gipfeln und knackig grünen Wiesen weiter unten erhaschte ich immer wieder Blicke auf den weiß-blauen Streimbach der sich durch das schmale Tal windet. Das Röhren der brünftigen Hirsche lag mir neben dem Rauschen des Baches in den Ohren (okay, und der hin und wieder vorbeifahrenden Autos auf der gegenüberliegenden Passstraße ) und ich erhaschte sogar einen Zweienter-Hirsch mit Hirschkuh und „Kalb“ (fast ausgewachsen).
Nach diesem wunderschönen Stück Natur kam ich bei Elmen im Lechtal aus dem Wald wieder heraus und folgte dem berühmten Lechweg nach Norden, mal am Wildfluss, mal etwas weiter oben am Panoramaweg bis nach Stanzach, wo ich im sehr schönen Föhrenhof für die Nacht einkehrte. Diese Unterkunft kann ich sehr empfehlen, mein kleines Zimmer war sauber und erstaunlich ruhig, die Lage super und das Essen auch toll. Hier könnte ich mir vorstellen auch einfach so nochmal Urlaub zu machen.
Insgesamt 23 Kilometer mit 900m Höhenunterschied bewältigte ich an diesem Tag, mit Wetter von 0°C mit Schneeschauer bis 25°C mit Sonnenschein. Abwechslungsreicher geht es kaum ;-).
Informationen
ÖPNV: Mit dem Zug nach Imst-Pitztal Bahnhof, weiter mit Linienbus 155 Elmen bis Haltestelle Pfafflar Boden Dorf
Parkmöglichkeit: N/A
Erlebnis: 💚💚💚💚💚 |
Landschaft: 💚💚💚💚💚 |
Kondition: 💚💚💚💚💚 |
Schwierigkeit: 💚💚💚🤍🤍 |
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Tag 2 – Am Lechweg durch das Lechtal
Bei gutem Wetter und noch besserer Laune startete ich nach einem guten Frühstück in den zweiten Wandertag. Leider stellte sich jedoch kurze Zeit später recht heftige Schmerzen im rechten Fuß ein (der linke motzte auch schon ein wenig), sodass ich selbst mit Schmerztabletten und -salbe sehr bald nur noch im Schneckentempo auf der Schotterstraße am Lech entlang humpeln konnte. Da sich so mein Ziel Heiterwang nicht reslisieren ließ, beschloss ich schweren Herzens die Tour abzukürzen.
Ich folgte dem Lechweg / Wanderweg #47 also nur von Stanzach über Forchach, vorbei an der Hängebrücke und setzte an der Johannesbrücke über auf die andere (nördliche) Flußsseite. Der Wanderweg #100 ging am Baggersee vorbei durch schönen lichten Wald und ich gönnte mir trotz Schmerzen noch den nördlichen Bogen des Lechweges um nicht an der Hauptstraße entlang gehen zu müssen bevor ich in Weißenbach am Lech kapitulierte und in den Bus übersiedelte. Ich hatte Glück mit den Verbindungen und war erstaunlich schnell bei meiner Unterkunft MyTirol in Biberwier, wo ich mich in meinem spacigen Zimmer erstmal verarztete.
Leider hatte ich das Training der Fußmuskulatur zu lasch angegangen (mit Barfußschuhen / Ballengang geht ja alles über die Muskulatur und nicht wie bei Fersengang über das Skelett) und nun machten die Muskeln einfach nicht mehr mit :-(. Naja, war trotzdem ein schöner Tag draußen bei 12 Kilometern und 100 Höhenmetern.
Die Unterkunft würde ich übrigens jetzt weniger empfehlen, es erinnerte von der Struktur eher an ein amerikanisches Gefängnis ^^;;. Außerdem war es sehr hellhörig, eher kalt, die Dusche sehr spritzig und das Essen sehr fettig. Aber Lage und Preis waren top.
Informationen
ÖPNV: Von Weißenbach am Lech mit Regionalbus 110 nach Reutte & weiter mit Linie 150 bis Bieberwier Silberleiten
Parkmöglichkeit: N/A
Erlebnis: 💚💚🤍🤍🤍 |
Landschaft: 💚💚💚🤍🤍 |
Kondition: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Schwierigkeit: 🤍🤍🤍🤍🤍 |
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Tag 3 – Mitter- und Blindsee beim Fernpass
Am dritten und damit letzten Tag meiner Tour gab nun auch der linke Fuß seinen Dienst auf, weswegen ich beschloss nicht wie geplant den gesamten Fernpass von Biberwier nach Nassereith zu gehen sondern nur das erste kleine Stück.
Dementsprechend humpelte ich mir meinen Weg von Biberwier zum Weißensee (knapp vorbei, nicht wirklich gesehen) und nördlich zum Mittersee, der schön im Nebel getaucht war. Weiter dann in praller Sonne am Blindsee entlang und hinauf zur Raststätte Zugspitzblick, wo ich endlich die Füße in einem Stuhl entlasten konnte und den Ausblick auf die umliegende Bergwelt genoss bis mein Bus vorbeikam.
Danach ging es mit Bus und Bahn und schlussendlich wieder dem Moped nach Hause (und die Überziehhose hatte trotz Feuchtigkeit nicht gegammelt, yay!).
Nur 6.5 Kilometer mit 300 Höhenmeter habe ich an diesem recht schmerzhaften aber auch sehr schönen Spätsommertag geschafft.
Informationen
ÖPNV: Von Fernpass Gh Zugspitzblick mit Regionalbus 150 nach Nassereith & weiter mit Linie 355 bis Innsbruck Hauptbahnhof. Von dort mit Zug zurück nach Kufstein
Parkmöglichkeit: N/A
Erlebnis: 💚💚🤍🤍🤍 |
Landschaft: 💚💚💚🤍🤍 |
Kondition: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Schwierigkeit: 💚🤍🤍🤍🤍 |
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Was für wunderschöne Aufnahmen, ganz toll.
Schade das diese schöne Tour so schmerzhaft war.
Und trotzdem bist du noch so viel gelaufen.
Trotz allem ist dein Schreibstil positiv.
Du bist auch mental eine starke Frau.