Kienberg-Umrundung mit Strohwollner Schlucht
On 13. Mai 2023 by JasminDie erste Nacht auf dem Campingplatz hätte wohl etwas erholsamer und vor allem mit mehr Schlaf verbunden sein können. So aber war ich schon sehr früh im Schlafsack (18/19 Uhr?) und um 3 Uhr aus den Federn. Erst bei der Hälfte der Nacht kam ich auf den Gedanken dass vielleicht ein fehlendes Kopfkissen für meinen unruhigen Schlaf mitverantwortlich sein könnte ^^;;. Eine zusammengerollte Jacke brachte hier schnell Abhilfe, aber meine Panik nicht an die Zeltwände zu kommen blieb erhalten. Bei einwandigen Zelten ist dies auch berechtigt bei Regen (weil sonst die Feuchtigkeit schnell durchdringt bei den Berührungspunkten) aber bei einem doppelwandigem Zelt wie meinem eine etwas übertriebene Angst. Naja, egal, auf jeden Fall hatte ich noch ein paar Stunden im Dunkeln auf dem Campingplatz auszuharren bevor die Dämmerung weit genug vorangeschritten war damit ich mich auf die Wanderschaft begeben konnte.
Ach ja, Milchbrötchen mit Nutella ist übrigens keine gute Idee zum Frühstück, das war so süß dass mir übel wurde ^^;;;.
Da ich so lange wie möglich weg vom Zelt sein wollte (weil man selber die meiste Feuchtigkeit im Zelt produziert durchs Atem und damit die Dichtheit reduziert) entschloss ich mich die Strohwollner Schlucht als vorsichtiges Ziel zu wählen. Je nach Wegbeschaffenheit würde ich dann vor Ort die Route anpassen. Bei dem vielen Regen kann es nämlich gut sein dass ansonsten gute Wanderwege zu gefährlich (rutschig, vermatscht, vermurrt) werden können für eine Tour. Und so allein wie ich immer unterwegs bin versuche ich da auf Nummer Sicher zu gehen (naja, entsprechend meiner Fähigkeiten und Erfahrungen, ich dreh nicht schon bei der ersten Pfütze um :-p).
Nun gut, bei grauem Himmel, Dauerregen und 5°C ging es um Viertel vor 6 los zur Strohwollner Schlucht, gerüstet in voller Regenmontur (Regenjacke, Regenüberziehhose, Regenschirm). Nach der Brücke am Campingplatz hielt ich mich an den Wanderweg #24 zur Schlucht erst noch ein Stück ebenerdig auf dem breiten Schotterweg neben der Saalach bevor mein Weg in den Wald abbog und es ein kleines Stückchen bergaufwärts ging.
Der Eingang der Schlucht (oder besser Klamm, ich weiß nicht woran genau die die Benennung festmachen. Für mich war das eindeutig die Strohwollner Klamm, während die Mayrbergklamm eher als Schlucht deklariert gehört, meiner Meinung nach) war schön gelegen und der Weg super begehbar. Überhaupt muss ich der Salzburger Saalachtal Region echt ein riesen Lob aussprechen: bis auf ganz wenige Ausnahmen waren die Wege selbst bei tagelangem Dauerregen sehr gut begehbar, gesichert, ausgebaut und beschildert. Ich habe mich tatsächlich kein einziges Mal verlaufen! Das ist in Tirol doch etwas… rustikaler :-p.
Über Treppen, Stege und Brücken ging es steile 250 Höhenmeter durch die Felsen hinauf und dann Richtung Scheffsnother Alm weiterhin auf Wanderweg #24, welcher auch ein Teil der Route der Klammen und des Pinzga Hatscha Weitwanderweges ist. Glücklicherweise endete nun auch der Regen, aber wegen der weiterhin gut tropfenden Bäume beließ ich den Regenschirm noch im aktiven Einsatz (Regenjacke & -hose wurden aber verstaut). Nach einer knapp 270° Kurve an einem tollen Kaskadenwasserfall verschmälerte sich der Weg zu einem steilen Pfad nur noch rauf, rauf und rauf (weitere 580 Höhenmeter).
Hin und wieder dachte ich an die Meldung von einer Bärensichtung im Saalachtal erst neulich, aber vertraute einfach darauf dass dieser eine Bär mir jetzt nicht den Weg kreuzen würde (Ausweichmöglichkeiten gab es nämlich keine ^^;;;). Aber eine Gams habe ich aufgescheucht, was uns beiden kurzzeitig wohl das Herz in die Kehle schießen ließ (beide ziemlich überrascht ^^;;). Ansonsten war ich wunderbar alleine am Weg, tatsächlich traf ich erst Stunden später wieder auf waldarbeitende Zweibeiner, ich frage mich warum ;-p.
Erst bei der Scheffsnother Alm(en) verließ ich den schönen Wald und hatte kurz etwas Rundumsicht bevor die tiefen Regenwolken sich direkt zwischen die Bäume schoben und das Blau des Himmels wieder verdeckten. Bei dem Wegkreuz bog ich nun links auf den Wanderweg #25a nach Lofer ab und trat damit nun den abwärts führenden Teil meiner Tour an. Der Wald verschluckte mich nach den Almen schnell wieder und der Pfad schlängelte sich sehr schön durch den moosbedeckten Boden. Bei den folgenden Wegkreuzungen ging es eigentlich immer linkshändig weiter Richtung Lofer, wo ich noch einmal schnell im MPreis ein paar Dinge einkaufte bevor es an der Saalach zurück zum Campingplatz ging.
Zwar war ich schon mittags wieder zurück (also „nur“ 6.5h draußen totgeschlagen) aber weil der Regen ja eine Pause einlegte konnte ich dies nutzen um mich und meine Ausrüstung etwas trocknen zu lassen. Zum Abendessen holte ich mir eine Pizza bei dem angeschlossenen Restaurant und war wieder ziemlich früh im Schlafsack eingemummelt ^^;.
Informationen
ÖPNV: Kürzeste Strecke per Linienbus 260 bis Haltestelle Lufenstein/Wildental, zurück ab Lofer wieder mit gleicher Linie
Parkmöglichkeit: Diverse bei St. Martin oder Lofer direkt
Erlebnis: 💚💚💚🤍🤍 |
Landschaft: 💚💚💚🤍🤍 |
Kondition: 💚💚💚💚🤍 |
Schwierigkeit: 💚💚💚🤍🤍 |
Daten & Karte
Galleria
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Trotz des Regens so fantastische Aufnahmen. ^___^
Das Foto 20230513_083325 zeigt ja mindestens 5 Tiefen, fantastisch ^____^
Diese Treppen und Wege Ooo, aber toll was die Tiroler ermöglichen.