Rund um die Hörnwand
On 24. Mai 2019 by JasminOder: die große Runde von Reit im Winkl nach Ruhpolding und zurück.
Mein zweiter Versuch dieses Jahr eine Mehrtagestour zu machen war um einiges mehr an Erfolg gekrönt als letzten Monat (siehe Raurisertal – 04/2019). Wegen dem langanhaltenden Winter und strengen Eisheiligen waren meine Mindestkriterien: unterhalb von 1000 Höhenmetern, 15-25 Kilometer pro Tag mit maximal 700 Höhenmetern, Anfahrt bis zu 1 Stunde. Nach studieren meiner 3D-Alpenpanoramakarte (seeeehr hilfreich bei Planungen!) fiel die Wahl auf die Chiemgauer Alpen. Hier bin ich zwar schon mehrfach herumgetigert, aber das ist jetzt auch kein sehr kleines Gebiet sodass ich trotzdem für mich unbekanntes Gebiet erforschen konnte.
Tag 1 – Reit im Winkl nach Ruhpolding
Früh morgens um 4 Uhr holte mich der Wecker aus dem Tiefschlaf, es folgte Frühstück und letzte Vorbereitungen bevor ich um 5 Uhr ins Auto stieg. Natürlich hätte ich auch erst später starten können aber ich liebe die Morgenstimmung in der Natur und da ich sowieso ein Frühaufsteher bin war das jetzt kein großes Ding. Pünktlich um 6 Uhr war ich dann also am Parkplatz zwischen Reit im Winkl / Entfelden und Masererpass angekommen, schnallte mir meinen schweren Rucksack um (ich packe immer Essen ein als wäre ich eine Woche allein am Berg ?) und lief los.
Auf dem Wanderweg 8 folgte ich dem Weißgraben-Fluss bergauf, vorbei an vielen kleinen Wasserfällen. Die Steigung hielt sich sehr in Grenzen sodass ich nicht wirklich verschwitzt war als ich zusammen mit der Morgensonne die Zenzalm erblickte. Nun folgte der etwas anstrengende Teil bergab: auf matschigen (es hatte die Tage zuvor kräftig geregnet) Pfaden mit Stufen ging es den Keinwappbach hinab zum Weitsee. Nach einem kurzen Stück an der Bundesstraße entlang folgte ich dann dem Weg #49 Richtung Röthelmoos. Der Weg war auch für Kinderwagen geeignet und hatte etwas von einer Klamm, mit dem Großwappbach als ständigen Begleiter. Hin und wieder konnte ich auch noch letzten Schneeresten von älteren Lawinen beobachten, die Waldbestände hatten auch hier sehr unter dem Winter gelitten.
Nachdem ich aus dem Tal heraus war gab es meine erste Pause an der Moosklause, einer kleinen Hütte mitten auf der Wiese. Frisch gestärkt konnte ich dann das wunderschöne Naturschutzgebiet der Röthelmoos geniesen, mitsamt überfluteter Wiesen und giftgrünem Gras. Der Gurnwandkopf und Hörndlwand immer im Blick wanderte ich an der Dandlalm vorbei und wieder hinein in den Wald beim Sulzenmoosgraben. Kurz danach verließ ich den breiten Forstweg und schlug mich auf dem Wanderweg #48 über so manchen gefällten Baum hinab zur Urschlaucher Achen.
Und ab jetzt gab es ein „Problem“: ich hatte noch viel zuviel Zeit! Einchecken bei meiner Pension ging erst um 16:00 Uhr, aber durch meinen frühen Start war es nun 11:00 Uhr und nur noch 10 Kilometer zum Ziel…. Zum Glück war das Wetter sehr sonnig und warm, sodass ich meine Pausenanzahl und –dauer drastisch erhöhen konnte. So gab es eine erste lange Pause auf einer Wiese bei Urschlauch, ich konnte meine neue Trekking-Luftmatratze ausprobieren und mich langmachen. Danach folgte ich diversen kleinen Wanderpfaden nach Gruttau, durch den Märchenwald nach Brand und weiter zum Marmorsteinbruch (und heutigen Klettergarten) bei Haßlberg.
Wieder hinab zur Bundesstraße wurde diese schnell gekreuzt bevor es wieder leicht bergauf Richtung Bärngschwendt ging. Dort im Eck, mit Blick auf die Gleitschirmflieger am Eisenberg, rollte ich meine Matte wieder aus und gönnte mir ein Nickerchen am Wegesrand. Das letzte Stück des Weges führte über Guglberg und Gstatt nach Fuchsau, bevor ich eine Punktlandung um 16:00 bei meiner Pension vollführte.
Tag 2 – Von Ruhpolding nach Reit im Winkl
Da ich schon seit 4 Uhr wieder auf war, hatte ich das Frühstück in der Pension sausen lassen. Dies war nämlich erst auf 8 Uhr geplant, das wäre mir eindeutig zu spät gewesen. Ich hatte meinen Gastgeber dementsprechend schon vorgewart und so schlich ich mich um 6 Uhr aus dem Haus.
Mein heutiger Tag war der Seen-Tag: 5 Seen lagen auf meiner Route, den ersten (Taubensee) erreichte ich nur eine halbe Stunde nach Beginn der Wanderung. Am Westufer entlang spiegelte sich der Vordere Rauschberg auf dem stillen Wasser bevor ich in den Auwald abtauchte. Entlang dem Chiemgauer Radweg / Wanderweg #35 ging es nach Laubau, mit der Weißen Traun immer an meiner Seite. Diese überquerte ich irgendwann und suchte meinen Weg zur Chiemgau Arena. Von da an folgte der Wanderweg #35 leider direkt an der Bundesstraße bis nach Seehaus, wo mein zweiter See am Fuße des Seekopfes lag: der Förchensee.
Da der Wanderweg auf der östlichen Seite des Sees wegen Lawinen noch gesperrt war ging ich am Westufer des kristallklaren Wassers entlang. Dieser See hatte einfach wunderschöne Farben und er war so klar, dass man bis auf den Grund hinabsehen konnte. Die Farben erinnerten mich an den Blautopf bei Blaubeuren, wo ich als Kind sehr oft war. Einfach wunderschön.
Nach dem See ging es weiter auf dem Wanderweg #45 zum Löden-, Mitter- und Weitsee, die direkt beieinander lagen. Wegen dem Hochwasser gab es hier so manch interessantes Motiv von halbversunkenen Bäumen und Wegschildern mitten im See. Hinter dem Weitsee folgte ich dem Weg #7 hinauf zur Pötschalm, die jedoch nicht so schön gelegen war wie am Vortag die Zenzalm (direkt auf der anderen Seite des Reitbergs gelegen).
Von da ging es wieder bergab an dem Alzbach entlang nach Entfelden und an der Bundesstraße zurück zum Parkplatz.
Alles in Allem eine extrem schöne Tour bei tollem Wetter (wenn auch sehr hell) die ich nur empfehlen kann – auch wenn sich der 6-Tages Waden-Muskelkater danach echt gewaschen hat!
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wunderbar beschrieben 🙂 und so schöne Foto’s von einer herrlichen Landschaft, macht Lust auf die Gegend 🙂