Venedig
On 13. Januar 2020 by JasminDer Ursprung dieses Urlaubes war eigentlich ein ganz anderer: ich wollte wieder allein für ein paar Tage ans Meer. Rügen war meine zweite Wahl (Sylt ist die erste, aber da geht’s 2021 wieder hin ?), aber für einen Kurzurlaub war mir das dann doch zu teuer (~500€ Unterkunft + Zug + Verpflegung) und weit entfernt (~11 Stunden Fahrt). Ramona kam dann auf die Idee zusammen nach Venedig zu reisen. Damit konnten gleich mehrere Punkte abgehakt werden:
- Am Meer (Mittelmeer)
- Günstig
- Nah (naja, ~5h Zugfahrt von Kufstein aus)
- Mal was anderes
- Venedig steht seit über 10 Jahren auf unserer „Bucket“-Liste
- Und wir können mal einen typischen Städteurlaub probieren, um zu testen ob das was für uns ist
Mit dem Preis hatten wir viel Glück, genauso mit den Touristenströmen: Im Oktober/November 2019 gab es massive Überflutungen und Hochwasser, im Dezember dann Stürme, demnach hatten schon viele im Vorhinein ihre Buchungen storniert. Noch dazu ist Januar mit die ruhigste Zeit für Venedig, kurz vor dem Karneval im Februar. Von daher hatten wir ein Hotel für 3 Übernachtungen in der „Superior Suite“ des Hotel Herion direkt in Venedig gebucht, für sage und schreibe gerade mal 150€ für uns beide zusammen. Also 25€ pro Person und Nacht!
Die Anfahrt war auch extrem einfach zu planen: einmal am Tag fährt ein EC von München nach Venedig und zurück für 25€ pro Person, also einfach nur einsteigen und in Venedig wieder aussteigen. Theoretisch…
Da es wieder ein „unser“ Urlaub war ging so manches schief oder ungeplant, aber damit gibt es auch einiges zu berichten 😉
Allgemeines zu Venedig
So, gleich mal ein paar Infos zu Venedig: also diese uralte Stadt (Funde gehen zurück bis ~800 Jahre vor Christus!) liegt in einer Lagune an der Adria am Mittelmeer und die bekannte Altstadt ist auf Schwemmland gebaut. Aus vielerlei Gründen geht die Stadt langsam aber sicher unter, was mir ein bisschen das Gefühl vermittelt hat im nächsten Atlantis umherzuwandern ?. 118 Inseln, verbunden durch mehr als 400 Brücken, kombinieren sich zu der bekannten Stadt, durchzogen mit den Wasserkanälen die auch die Haupttransportwege für alle Waren darstellt. Fast alle Brücken sind mit Treppen versehen, sodass ich die Stadt wirklich nicht als „behinderten-freundlich“ einstufen würde. In Venedig selber gibt es keine Autos oder auch nur Fahrräder, alles muss per Fuß ergangen werden! Post, Lebensmittel, Möbel…. alles wird per Schiff / Boot angeliefert, was ein sehr interessanter Anblick bietet. Als öffentliche Verkehrsmittel gibt es die Wasserbusse oder je nach Geldbeutel Wasser-Taxis bzw. Gondoliere.
Natur sucht man in Venedig leider vergebens. Bis auf ein paar wenige, kleine „Parks“ (die sehr enthusiastisch als „Naturreservate“ ausgeschrieben sind ?), sieht man wenig Grün. Das erklärt sich aus dem dichten Bebauung wie auch darin, dass durch das regelmäßige Hochwasser der Boden sehr salzgetränkt ist, nicht gerade hilfreich für das Wachstum von Pflanzen. Viele Fenster haben Blumenkästen, aber die waren jetzt im Januar entweder leer oder mit Pflanzenleichen besetzt.
Auch zum entspannten Rumhängen ist Venedig wenig geeignet: nicht nur ist es normalerweise extrem voll mit Menschen, auch ist es tatsächlich verboten sich auf Treppen oder ähnliches hinzusetzen und (noch schlimmer) dann was zu essen! Ist kein Scherz, anscheinend ist das Hinsetzen seit 2003 verboten!
Die sogenannten „Sestieri“ oder Stadtteile von Venedig sind:
- Santa Croce (hier liegt der Bahnhof, das Parkhaus, die Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe und das Parkhaus, also irgendwie die „Übergangszone“)
- Cannaregio (als „Ghettoviertel“ bekannt, obwohl ich nicht wirklich einen Unterschied feststellen konnte zu den anderen Vierteln, hier war auch unser Hotel gelegen)
- San Polo
- Dorsoduro
- San Marco (das bekannteste Viertel mit z.B. der Rialto-Brücke und dem Plazza San Marco)
- Castello (das „Außenviertel“ im Osten der Stadt, hier ist es am ruhigsten)
Tag 1 – Anfahrt mit Chaos
Um dem normalen Touristenstrom so weit wie möglich zu entfliehen (knappe 30 Millionen Touristen im Jahr!!! ?) startete die Reise an einem Montag. Der EC fuhr erst am Mittag los, also erstmal den Vormittag ganz relaxt angefangen. Im Zug selber hatten wir zwar an sich Reservierungen, aber da der vorderste Wagon fast vollständig leer war, machte ich es mir lieber da bequem.
In Innsbruck stieg Ramona dann dazu und weiter ging es über den Brennerpass. Genau eine Station weiter, beim Brennero/Brenner, war dann schon wieder Schluss: der Zug stand. Anscheinend hatte unser Wagon auch noch ein Problem mit den Lautsprechern und wir bekamen keinerlei Durchsagen mit, was uns aber erst viel später auffiel. Das Hauptproblem war jedoch ein Lokschaden und im laufe der nächsten 1,5 Stunden wurde die Lok ausgetauscht und mehrere neue Anläufe gestartet, jedoch ohne Erfolg. Glücklicherweise bekamen wir dann doch mit dass die Fahrgäste geboten wurden auszusteigen und in andere Züge zu wechseln, sonst wären wir einfach bis zur Nacht da sitzen geblieben ?.
Weiter ging es mit dem italienischen Bummelzug, der an jeder Mini-Station hielt und ziemlich voll war. Ein Schaffner teilte uns dann auch noch mit dass wir an sich nicht mit diesem Zug fahren durften weil wir ja ein österreichisches Zugticket hatten, was uns befähigt im Zugausfall mit österreichischen / deutschen Bahnen weiterzufahren, aber anscheinend nicht mit italienischen!?! Naja, aber anscheinend gab es da immerhin eine diplomatische Kommunikation des Zugpersonals und wir durften weiter mit der Bummelbahn nach Bozen.
In Bozen ging es erstmal zu Schalter, wo uns die Auskunft völlig falsche Züge und Abfahrtszeiten raussuchte und meinte dass wir vielleicht extra zahlen müssen wenn wir mit dem „Frecci“ weiter müssten (anscheinend heißen die nationalen Highspeed-Züge Frecciarosa bzw. Frecciagento und man braucht irgendeine Art Genehmigung dafür….??? Wir waren vollends verwirrt und auch die Erklärungen mehrerer Passanten half da kaum ?).
Nun gut, also nach eigener Recherche per Handy und Bauchgefühl stiegen wir in den… was auch immer, ich glaube einen italienischen EC oder so, ein und fanden auch ein Abteil für uns allein. Bis da war es dann auch schon dunkel und wir kaputt, aber die Schaffnerin war sehr freundlich und auch sie war informiert über unserer Zugausfall und erklärte uns dass wir bis Verona in dem Zug bleiben sollen und dann wieder umsteigen nach Venedig. Das taten wir dann auch und fuhren die letzte Stunde wieder in einem Bummelzug. Keine Ahnung wie die Gegend aussah, es war stockdunkel und die Reiselust war bis dahin schon ziemlich getrübt ?.
Knapp vor 21 Uhr kamen wir dann im Venedig Santa Lucia an (also 2 Stunden später als geplant) und weiter ging es mit der glücklicherweise sehr detaillierten Wegbeschreibung vom Hotel.
Der erste Eindruck von Venedig war aber schon ziemlich cool: großer Vollmond mit Nebel, eine breite Brücke über einen Kanal, keinerlei Autos… Aber gut, wir waren müde und hungrig, also hin zum Hotel, die vorher übertragenen Codes öffneten Haus- und Zimmertür und wir konnten unsere Rucksäcke endlich ablegen. Dann ging es doch nochmal raus, um etwas zu Essen zu finden und die Beine zu vertreten. Trotz der späten Stunde war es noch recht geschäftlich und wir fanden einen guten Pizzastand und freuten uns über die erste heiße Mahlzeit in Venedig!
Zurückgelegte Schritte Tag 1: 8.300
Tag 2 – Cannaregio, San Polo, San Marco, San Croce & Dorsoduro
Nach einer Nacht mit viel Tiefschlaf begannen wir unseren ersten Erkundungstag in üblicher Frühe: kurz vor 7 waren wir auf der Straße und ließen uns von dem spärlichen Menschenfluss mittreiben. Vom Hotel hatten wir eine echt gute Straßenkarte bekommen und unser Ziel war gleich mal Sonnenaufgang idealerweise am Palazzo Ducale. Davor kamen wir jedoch an der Rialto-Brücke vorbei, die ich jedoch persönlich jetzt nicht sooo beeindruckend fand. Da wir jedoch fototechnisch über die Brücke gingen fanden wir uns dann auf einem Fischmarkt wieder, mit wirklich wunderbar frischem und schmackhaft aussehenden Fischen und Meeresfrüchten, für uns jedoch eher uninteressant (rohen Fisch lutschen ist nicht so meins ?). Nach kurzer Kartenkunde war klar dass wir eigentlich im falschen Stadtteil waren und wir gingen ein zweites mal über die Rialto-Brücke um wieder auf den richtigen Pfad zu kommen.
Noch so eine Eigenheit von Venedig: also es gibt laut Straßenkarte sowas wie Hauptstraßen. Die sind jedoch nicht wirklich erkenntlich. Manchmal ist dieser Weg breiter als alle Gassen drum herum, was es einfach macht, dann jedoch wird es plötzlich so schmal dass gerade mal 2 Menschen nebeneinander passen. Witziger Weise kam ich hier sehr gut zurecht. Normalerweise bin ich in Städten absolut verloren und Ramona weiß genau wo wir hinmüssen, sodass sie die Führung übernimmt und ich mich nur einhänge. Nun jedoch war es genau anders herum: ich wusste (meistens) wo wir sind und wo wir hinwollen und Ramona war verwirrt ?. Es gab zwar auch hin und wieder Wegweiser, aber doch eher sporadisch und nicht gerade immer hilfreich (eigentlich gab es nur drei Richtungshinweise: Piazzale Roma, Rialto und Piazza San Marco).
Anfangs waren wir noch sehr skeptisch gegenüber schmalen, dunklen Gassen, die in den normalen Großstädten nur „Überfall!!!“ schreien. Nach ein paar Stunden in Venedig war diese Angst jedoch vollkommen verschwunden und wir tauchten mit Enthusiasmus hinein in jeden „Geheimweg“.
Wir kamen kurz nach Sonnenaufgang an den Piazza San Marco, mit der Basilika und dem Palazzo Ducale, der ein idealer Fotospot für Sonnenaufgänge darstellt. Auch die Seufzerbrücke ist hier gelegen. Nach der Fotosession gingen wir an der „Promenade“ weiter und suchten dann nach einem Klo.
Und wieder eine Eigenheit: in ganz Venedig gibt es nur 10 öffentliche Toiletten! Das ist verdammt wenig, wenn man ca. 45 Minuten Fußmarsch von der nächsten entfernt ist ?. Noch dazu sind die Toiletten nur ab 9 Uhr besetzt und kosten 1,50€, also eher schlecht für Frühaufsteher wie uns die nach 2-3 Stunden Wanderung durch die Gassen vielleicht mal Erleichterung suchen. Der Grund für die wenigen Toiletten ist leicht zu finden: damit will man die Touristen „zwingen“ sich in die Cafes und Restaurants zu begeben, etwas zu kaufen/essen/trinken und dann deren Toiletten benutzen. Also an sich eine Touristenfalle, denn günstig ist in Venedig nichts.
Nun gut, nach der Toiletten-Safari waren wir weiter eher wild unterwegs, ohne richtiges Ziel. Wir erkundeten San Marco (inkl. Palazzo Contarini del Bovolo) und merkten dann dass eine Pause sehr hilfreich wäre. Also ging es zurück zum Hotel wo wir uns eine Mittagspause mit Schläfchen gönnten, bevor es wieder hinaus ging um „unser“ Ghettoviertel abzulaufen.
Als Mittagessen gab es eine Pizzaschnitte, die jedoch eine kurze Halbwertszeit hatte: als wir über eine Brücke gingen flog eine Möwe vorbei und stahl Ramona ihre Schnitte im Flug aus der Hand! ?? Glücklicherweise hatte sie schon die Pizza zum größten Teil gegessen, so war der Verlust nicht so groß. Die Straßen füllten sich seit dem späten Morgen auch beständig weiter mit Touris, sodass ich mit hämmernden Kopfschmerzen, Ohrenstöpseln und Sonnenbrille (= social hangover) umherwanderte. Ramona ging es nicht viel besser und wir beschlossen abseits der Hauptstraße zuerst den Canal de Canaregio zu erkunden, was uns beiden viel besser gefiel.
Dann ging es über den Bahnhof zum Stadtteil Santa Croce und weiter durch den Park Giardini Papadopoli (???, Gott war der klein und… sorry, hässlich!), den Campo Tolentini, Campo Pantalon, Campo San Margherita (den konnte ich mir namentlich gut merken und war einer der wenigen Orte wo es mal eine Bank zum Hinsetzen gab!), Campo Carmini und Campo Barnaba.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir dann wirklich gar war das Gehen betrifft, die Füße taten weh und wir wollten einfach nicht mehr. Also entschlossen wir uns die nächste Möglichkeit eines Wasserbusses zu nutzen. Aber auch nicht sooo einfach: nicht jede Anlegestelle hat auch eine Kartenverkaufsstelle (oder auch nur einen Automaten!). Also weiter geschleppt zum Campo Carita wo wir Tickets bekamen, aber unser Bus Richtung Hotel natürlich nicht hielt. Auf der Brücke Accademia noch schöne Fotos Richtung Punta della Dogana geschossen und auf kürzesten Weg zum Campo San Samuele, wo unser Wasserbus auch nur Minuten später andockte. Erstaunlich wie erleichtert man sein kann sich endlich irgendwo hinsetzen zu können und trotzdem Richtung „Heimat“ zu tuckeln. Eine halbe Stunde später waren wir am Hotel und ließen uns erstmal auf unsere Betten fallen.
Zum Abendessen wurden wir von einem der Restaurants-Fänger eingeholt und aßen eine sehr durchschnittliche Lasagne für immerhin einen durchschnittlichen Preis. Die richtig guten Restaurants waren leider zu meist wegen Betriebsurlaub geschlossen oder zu weit entfernt (und/oder uns unbekannt).
Zurückgelegte Schritte Tag 2: 24.300
Tag 3 – Cannaregio, Castello & Dorsoduro
Nach einer harten Diskussion ob wir versuchen wollten der Stadt nun zu entfliehen und auf der Insel Lido das Dünenreservat zu erwandern, entschlossen wir uns den Städteurlaub „hardcore“ durchzuziehen und in Venedig selber zu bleiben. Als „Entschädigung“ ging es jedoch diesmal in den Stadtteil Castello, der im Osten liegt und als ruhigster der Viertel gilt.
Es gibt so eine Redewendung über Venedig: „Wenn du nicht einmal vollkommen verloren bist, hast du die Stadt nicht gesehen“. Das traf auf mich an diesem Vormittag zu. Vortags war ich noch von mir selber überrascht gewesen wie gut ich mich zurechtfand zwischen den hundert Gassen; witziger Weise ging es mir dann bei dem „offeneren“ Teil Castello plötzlich wie in jeder normalen Stadt: keine Ahnung mehr!
Ich lotste uns durch den frühen Morgen von Cannaregio und hinein ins Viertel Castello. Die Idee war es bei der Rialtobrücke scharf nach Osten abzubiegen und dann parallel zur „Strandpromenade“ durch die Gassen zu streifen bis zum Arsenale (südliche Grenze). Heraus kamen wir dann jedoch an der nördlichen Grenze nahe Campo Della Celestia. Nun folgte eine ca. halbstündige Schnitzeljagd mit der Stadtkarte und den verblassten Straßennamen (mit vielen kleinen Kreisen) um herauszufinden wo wir uns befanden und wann wir uns in die richtige Richtung bewegten (keine Straße in Venedig ist oder bleibt gerade, enden auch manchmal einfach in einer Sackgasse oder einem Wasserkanal ?). Schlussendlich griffen wir zurück aufs Handy und konnten mittels GPS und Google Maps endlich den Weg zum Arsenale finden ?.
Von dort ging es zur Strandpromenade und da die öffentliche Toilette zwar auf der Karte und teilweise auch an den Hauswänden ausgeschrieben , dann jedoch unauffindbar war, wählten wir eines der Cafes mit schönem Außensitz für eine Pause. Ich bestellte mir eine extrem teure heiße Schokolade (8€!!!) die auch noch widerlich schmeckte ?.
Nach der Pause ging es weiter nach Osten zuerst am der Promenade und dann wieder mitten hinein in die Gassen der Stadt. Auf der Fondamenta Garibaldi und Fondamenta San Anna ging es bis zum Straßenende der San Pietro di Castello und wieder zurück, durch die Viale Garibaldi zum Largo Marina D’Italia. Den Park Giardini Della Biennale durchquerten wir eher chaotisch und überquerten den Rio dei Giardini bis zur südöstlichsten Spitze der Insel. Es gab zwar noch eine weitere Brücke, jedoch war dahinter Militärgebiet und dem blieben wir dann doch lieber fern.
Jetzt hatten wir auch genug von dem Stadtteil und wollten am liebsten den nächsten Wasserbus zurück zum Hotel nehmen. Natürlich war der nächstmöglichste Ticketautomat wieder gaaaanz hinten bei dem Cafe wo wir Pause gemacht hatten, also wieder zurück das Ganze, diesmal jedoch an der Promenade ?. Von der Haltestelle Arsenale konnten wir dann den Wasserbus zurück nehmen.
Am Nachmittag wollten wir dann irgendwie schon „Abendessen“. Aber diesmal sogar lecker, was in der Nebensaison gar nicht so einfach ist. Nach einigem Suchen im Internet wählten wir das Restaurante Gam Gam (koschere, israelische Küche) und konnten wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit den besten Tisch in dem kleinen Restaurant mit Blick auf den Kanal ergattern. Das Essen war sehr, sehr lecker, wir hatten die Vorspeise-Platte (Gam Gam Speciality of the House) und danach wählte ich das Moussaka (Mussaka‘ Gam Gam), was wirklich eine Wucht war ??. Auch der Tee mit Minze, Zimt und Ingwer war super lecker. Also wenn mal jemand nach Venedig geht, das Gam Gam kann ich wirklich nur empfehlen!
Den Abend ließen wir dann mit einem Spaziergang am Canal de Cannaregio ausklingen.
Zurückgelegte Schritte Tag 3: 29.100
Tag 4 – San Marco, Dorsoduro & Heimfahrt
Nur weil wir zum Mittag wieder nach Hause fuhren, hieß das nicht dass wir an dem letzten halben Tag nichts unternommen hätten ?. Da alle Möglichkeiten das Gepäck zu lagern (mal wieder) erst um 9 öffneten, wir jedoch um 7 Uhr schon in den Startlöchern steckten, wurde alles in meinen großen Wanderrucksack gepackt was ging, gut um die Hüften geschnallt und los gings.
Diesmal wussten wir wohin und wie, sodass wir ca. eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang am Piazza San Marco waren und uns die besten Spots aussuchen konnten (zusammen mit ein paar anderen Frühaufstehern und einem Fotokurs ?). Nach vielen Fotos besonders am Palazzo Ducale ging es auf der „Hauptstraße“ vorbei am Campo San Moise, Campo San Maria Zobenigo, Campo San Maurizio, Campo San Stefano, Campo Pisani über die Accademia Brücke zum Campo Carita.
Also gerade die Accademia Brücke kann ich als Fotospot echt empfehlen, wunderschöner Blick zum Punta della Dogana mit dem Canal Grande davor. Da dies unser Ziel war ging es nun am Campo San Vio und Campo San Regorio zum Campo de le Salute, um direkt vor dem Punta della Dogana zu stehen. Wir umrundeten das Kuppelgebäude und liefen auf der Fondamenta Della Dogana a la Salute, Zattere al Saloni und Zattere allo Spirito Santo entlang bis zurück zur Campo Carita.
Um zum Bahnhof zu kommen ging es vorbei am Campo San Barnaba, Campo San Margherita um dann in einem Linksbogen am Fondamenta Cazziola zum Piazzale Roma zu gelangen. Von dort ging es über die Ponte della Costituzione (Brücke der Verfassung) und zum Bahnhof, wo wir einen enttäuschenden Kaffee und Kuchen aßen und dann am Bahngleis spazierten bis unser Zug einfuhr.
Wieder war es der EC von Venedig nach München und wir hatten ganz gute Plätze, bis auf halber Strecke ein unverschämter Passagier uns das Leben schwer machte. Wir packten alles zusammen und fanden für uns tatsächlich ein leeres 6er Abteil dass wir bis zum Ende der Fahrt genossen.
Natürlich gab es am Brennero/Brenner wieder eine Verzögerung, wieder mit Lokschaden, aber diesmal ging es nach einer halben Stunde Verzögerung wieder weiter. In Innsbruck verabschiedete ich mich von Ramona und war noch eine Stunde länger im Zug bis nach Kufstein.
Zurückgelegte Schritte Tag 4: 20.950
Fazit
Also alles in allem kann ich berichten dass Venedig eine einmalige Stadt ist, mit ganz besonderem Flair. Jedoch reichen 1-2 Tage vollkommen aus, außer man will wie wir alles ablaufen ?. Das Essen ist teuer und zumeist widerlich, die meisten Menschen gereizt und unansprechbar, bei Ebbe kann es schon mal stinken aber war ansonsten recht angenehm. Ich hatte jetzt absolut kein Meer-Feeling, da die Lagune-Lage doch sehr schützt und das Mittelmeer um einiger sanfter ist als z.B. die Nordsee (fühlte sich eher an als an einem großen See).
Januar kann ich als Reisemonat voll empfehlen, selbst dann waren es mir natürlich zu viele Menschen, will aber nicht wissen wie das im Sommer ist. Man kann viel Geld sparen wenn man in der Nebensaison geht und Selbstversorgung betreibt. Und natürlich wenn man in keine der Museen oder Kirchen rein will, die Eintrittsgelder sind ja schon Wucher.
Für mich persönlich wird es wohl der letzte Besuch gewesen sein und auch die letzte Städtereise (außer als Zusatz zu einem langen Natururlaub irgendwo). Auch Italien reizt mich bis auf die Dolomiten nicht sonderlich, ist mir zu warm, verbrannt, landschaftlich zu langweilig und einfach nicht so meins. Ich bin da doch eher der nordische Typ ?.
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herrliche Foto’s und super gut geschrieben ! 🙂