Glemmbachklamm
On 25. April 2020 by JasminEin Abenteuer dass seinesgleichen sucht! ??? Mein absoluter Top-Tipp für heiße Sommertage!
Die Glemmbachklamm ist ziemlich unbekannt, aber ich denke ich weiß warum ?. Und das hat absolut nichts damit zu tun dass die Klamm langweilig oder so wäre, ganz im Gegenteil! Hier hat man versucht die Natur so wenig wie möglich zu verändern, sodass es nicht wie in vielen bekannten Klämmen breite Wege mit Geländer, Brücken, Bänke oder ähnliches gibt. Vielmehr krallt man sich an den Stahlseilen fest, durchwatet den Bach, seilt sich hinab und tänzelt über Stahltritte im Fels. Nichts, was man einem unerfahrenen Touri mit zuviel Selbstvertrauen ans Herz legen sollte. Ich denke wenn sie die Klamm wirklich gut ausschreiben würden hätten sie in der Urlaubszeit sehr oft Helikopter-Rettungseinsätze in der Klamm, weil die Leute sich überschätzen und stecken bleiben ?.
Also was man mitbringen sollte: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, etwas Erfahrung am Berg, idealerweise Ersatzsocken / -schuhe und Wanderstöcke zum Absichern. Ansonsten darf die Klamm nur bei trockenem Wetter bei Niedrigwasser begangen werden. Und meine persönliche Empfehlung: bei heißen Temperaturen! Die Klamm ist wie ihre anderen Geschwister deutlich kälter als die normale Umgebungstemperatur und das Wasser ist eisig. Da will man nicht schon vor der ersten Bachdurchquerung schlottern ?.
Meine Empfehlung für Gruppen bzw. mehr als 1 Auto: Zuerst zum Gasthaus Wastler bei Riedenberg fahren, dort ein Auto stehen lassen und dann mit dem 2. Auto entweder nach Landl / Badesee oder direkt beim Klammeingang (weiß nicht ob man da wirklich parken darf) parken. So kann man sich den etwas mühsamen Rückweg auf Schotter und Asphalt sparen ? (und auch einiges an Kilometern!).
Ich hatte mich geistlich schon die ganze Woche vorbereitet und startete das Abenteuer bei sonnigem Wetter, nachdem es tagelang nicht geregnet hatte. Im Rucksack hatte ich Ersatzsocken und ein 2. paar Schuhe sowie Wanderstecken. Gegen die frischen Temperaturen in der Schlucht hatte ich mehrere Lagen an sowie Kopfschutz und Handschuhe (die musste ich aber schnell wieder ablegen weil ich das Feingefühl in den Händen brauchte).
Start der Tour war wieder der Parkplatz bei der Bushaltestelle in Landl / Thiersee, von wo ich aus erstmal Richtung Badesee und dann der Beschilderung nach Glemmtal folgte. Nach einiger Zeit auf Schotterwegen ging es dann plötzlich über zu einem schmalen Waldpfad, mit besorgniserregendem Schild:
Dass man die Klamm nur mit Bergführer begehen soll fand ich jetzt etwas übertrieben, aber ich denke damit sind eher die unerfahrenen Einsteiger gemeint. Weil verlaufen kann man sich nicht wirklich ?.
Ein kurzes Stück bergab kam man auch schon an die erste Bachüberquerung (insgesamt muss man 10x durch den Glemmbach). Hier ist der Wanderstecken sehr hilfreich um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es ist zwar kein reißender Fluss, aber es gibt schon eine eindeutige Strömung und der Untergrund ist durch Moos und Holz oft rutschig.
Nun gut, nach der ersten Überquerung ging es erstmal munter weiter, dem schmalen Pfad am Bach entlang. Mit etwas Glück kann man sogar Fische entdecken!
Kurze Zeit später kam auch schon die erste Seilsicherung mit spannendem Blick steil hinab. Schon etwas uah!, aber noch gut machbar für mich. Es folgten nun etliche seilgesicherte Stellen, Stahltritte und Bachdurchquerungen die ich mit viel Konzentration aber auch extrem viel Spaß bewältigte. Mit so etwas hatte ich nicht wirklich gerechnet ?. Es gab sogar 2 Stellen wo man sich mittels einem Seil bzw. einer Kette direkt in den Bach abseilen musste. Volle cool ??.
Fotos waren nicht immer ganz einfach zu machen weil ich gut auf mein Gleichgewicht achten musste, aber ich bin mit der Ausbeute trotzdem sehr zufrieden.
Ach ja, also wie ich schon sagte, ich bin bei deutlichem Niedrigwasser gegangen, trotzdem ging mir der Bach bis Wade, einmal sogar bis hoch zum Knie! Also wirklich nicht bei Hochwasser versuchen das Ganze!
Wenn man den abenteuerlichen Teil der eigentlichen Klamm passiert hat beruhigt sich sowohl der Bach als auch die Anforderungen. Es wird flacher und der Weg waldiger / sandiger, trotzdem geht es noch 2-3x durchs Wasser bevor man an den Steig hinauf nach Riedenberg kommt (meistens genau dann wenn die Füße nicht mehr taub und klitsche nass waren natürlich ?).
Leider kann man nach der Schlucht keine schöne Pause mehr einlegen, weil es massig aggressive und große Waldameisen gibt! Selbst im Stechschritt ohne Pause den Steig hinauf musste ich mir zwei der Biester von den Oberschenkeln schlagen!
Ausgeschrieben ist die Klamm mit 1 Stunde Gehzeit (für 3 Kilometer), ich jedoch habe 3 Stunden gebraucht. Dafür habe ich das Ganze sehr genossen und bin auch nie groß ins Schwitzen gekommen. Also ich denke schon dass man das in 1 Stunde schaffen kann, aber dann darf man halt nie mal anhalten und schauen… Und wer macht das schon?
Oben angekommen wusste ich von meiner Wanderung letzte Woche dass es eine Sitzbank gleich um die Ecke gab, dort konnte ich meine Socken und Schuhe wechseln. Dann folgte noch das schöne Waldstück bis zur Embachwies und dann auf Schotter- und Asphaltstraßen zur Hirschalm. Hier ging es wieder hinab zurück zum Eingang der Klamm und für mich noch ein Stück weiter bis nach Land / Thiersee zum Auto.
Alles in Allem ein super Abenteuer dass ich jedem ans Herz legen kann, der sich so etwas zutraut! Hätte nicht gedacht dass es so etwas eigentlich direkt vor meiner Haustür gibt ???.
Erlebnis: ?????
Panorama: ?????
Technik: ?????
Ausdauer: ?????
6 comments
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |
22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
29 | 30 |
wow, was für ein Abenteuer, cool ^_________^