Der Nordschwarzwald: Eyachtal
On 1. Mai 2024 by JasminEin weiteres Wander-Abenteuer!
Diesmal wollte ich wieder mehrere Tage hinaus und wandern und war schon ein wenig genervt von dem anhaltenden Schnee in Tirol. Was ganz normal ist im April/Mai, aber in Tirol sind nun mal die meisten (guten) Wanderwege überhalb 1000m Seehöhe, und da liegt halt jetzt oft viel Weiß. Und/Oder die Wege sind kurzfristig gesperrt wegen Muren- oder Lawinenabgang oder Waldarbeiten. Der Winter 2023/24 war nicht zärtlich gewesen was die Wälder betrifft, sehr viele Bäume, oft flächenweise, müssen abgeholzt und unter großem Aufwand (zB Helikopter) abtransportiert werden.
Nun gut, um diesem zu entgehen und gleichzeitig meine Träume von Abwechslung nachzukommen, entschied ich mich mal in den Schwarzwald hineinzuschnuppern, um genau zu sein in den Westweg. Der Westweg ist einer der ältesten Fernwanderwege Deutschlands, es gibt ihn seid über 100 Jahren und ist einer der Top Trails of Germany. Er führt auf 285 Kilometern durch die größte Fläche nationaler und internationaler Schutzgebiete, durchzieht die zwei größten deutschen Naturparke, den Nationalpark Schwarzwald und das Biosphärengebiet Schwarzwald auf seinem Weg von Pforzheim nach Basel.
Natürlich war klar dass ich das alles nicht mal so schnell runterwandern kann ;-). Mir war wichtig dass ich mit den ÖNVP gut hinkommen konnte und es beheizte Übernachtungsmöglichkeiten gibt (zelten Anfang Mai ist nicht meins). Wegen der langen Anreise (>6h mit den Öffis allein) entschied ich mich anstelle der Etappe 1 nicht von Pforzheim zu starten, sondern ein Stückchen abseits, von Höfen (Enz) aus. Dabei sollte ich durch das Eyachtal kommen, auf meinem Weg nach Dobel, dem Ziel der Etappe 1 vom Westweg.
Gedacht, getan, an diesem Feiertag startete mein Abenteuer in gewohnter Frühe (3:30 Aufstehen, gähn!) um mit Moped, Zug und S-Bahn kurz vor 12 Uhr bei der S-Bahn-Station Eyachbrücke auszusteigen.
Es war ein extrem schöner Tag, 26°C, blauer Himmel, kein Wind… super Start! 🙂
Natürlich war ich unter solchen Bedingungen nicht allein unterwegs, aber die meisten Wanderer und Fahrradfahrer hielten sich an andere, bekanntere Routen, während ich auf dem mit einer gelben Raute gekennzeichneten Weg durch das Naturschutzgebiet Eyalchtal trappte. Auf dem breiten Schotterweg (davon gibt es leider sehr, sehr, sehr viele im Schwarzwald, sie haben es nicht so mit schmalen Wanderpfaden), an der Eyach flussaufwärts ging es immer Richtung Eyachmühle, einem anscheinend bekannten Gasthaus, das auch entsprechend gut besucht war.
Vom Gasthaus Eyachmühle folgte ich nun dem mit blauer Raute markiertem Weg zur Mannenbachquelle, Richtung Dobel, ein Teil des regionalen Wanderweges „Ins Tal der Lehmänner„.
In Dobel selber ließ ich mich noch vom dem „Aussichtsturm“ von meiner ursprünglichen direkten Route zum Hotel ablenken. Der ehemalige Wasserturm mit seinen 28 Metern Höhe und 123 Treppenstufen brachte mich mit dem Warnschild „107 Stufen, gute Kondition erforderlich“ zum Schmunzeln. Erst vor kurzem war ich im Ötztal hinauf zum Stuibenwasserfall gewandert, was ich doch recht knackig empfand. Dort gab es jedoch keine Hinweisschilder, aber nach einer späteren Googlesuche stellte sich heraus, dass es 700 Stufen zu bewältigen gab. Anscheinend jedoch keine so große Herausforderung für Tiroler um darauf irgendwie hinzuweisen ^^;.
Nun gut, dementsprechend leicht fiel es mir nun die 100 Stufen hinaufzusteigen um eine… Aussicht zu genießen. Klar, ich bin jetzt auch sehr voreingenommen weil ich in Tirol wohne, aber der Blick hat mich nicht gerade hingerissen, Diesigkeit hin oder her :-p. Ich bin halt doch anderes gewohnt ;-).
Nach dem Turm waren es nur wenige Minuten bis ich bei meiner ersten Unterkunft, dem Hotel Rössle ankam und direkt eincheckte. Ein recht alt eingerichtetes Hotel (Teppich an den Wänden ist schon eine Weile out ;-)), aber super sauber und irgendwie ziemlich gemütlich (hatte hier meine beste Nacht von den 4 Hotels).
Es gab dann noch einen kleinen Gau als sich herausstellte, dass es keinerlei Möglichkeit im Ort gab, ein Abendessen zu ergattern. Feiertag, Dorf, Vorsaison… alles zu! Das nächste geöffnete Restaurant war die Eyachmühle wo ich vorbeigewandert war, aber in Hinblick auf die folgenden Wandertage wollte ich nicht zusätzlich jetzt noch 10 Kilometer heute wandern!
Glücklicherweise hatte ich genug Proviant für die nächsten Tage eingepackt, also gab es eben ein gekochtes Ei, ein Stück Kuchen, eine Birne und Nüsse. War auch okay ;-). Und als ein Gewitter mit Platzregen dann noch am Abend über uns rollte, war ich doch sehr froh über meine warme, trockene Bleibe :-).
Packliste Schwarzwald Westweg: Link
Informationen
ÖPNV: Mit Fern- und Nachverkehr bis Pforzheim Hbf, von dort S6 bis Haltestelle Neuenbürg-Rotenbach Eyachbrücke
Parkmöglichkeit: N/A
Erlebnis: 💚💚🤍🤍🤍 |
Landschaft: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Kondition: 💚💚🤍🤍🤍 |
Schwierigkeit: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Prima Start ^___^
Und mal was anderes ;^^
Schotterwege mag niemand. Möp;;;