Der Nordschwarzwald: Westweg Etappe 2
On 2. Mai 2024 by JasminNun endlich ging es auch auf dem tatsächlichen Westweg weiter!
Nach einem guten Frühstück (es gab sogar Schoko-Dogunts!) checkte ich beim Hotel Rössel aus und startete kurz nach halb 9 los. Leider ziemlich spät für meinen Geschmack, aber das Frühstück gab es erst ab 8, und darauf wollte ich nicht verzichten bei der nun geplanten langen Tour.
Immerhin 26 km mit 1.440 Höhenmetern gab es nämlich heute zu bewältigen, was mir eine theoretische reine Gehzeit von 7.5h kalkulierte. Noch dazu sollte es zum Mittag anfangen zu regnen, ab Nachmittag dann auch gewittern… Naja, am Wetter ließ sich nichts ändern, da hieß es einfach so schnell wie möglich bei der nächsten Unterkunft anzukommen. Ich hatte mir für die großen Etappen auch extra meine Stox Merino-Kompressionssocken eingepackt, was sich als echter Segen herausstellte (für die Muskeln, Sehnen und Bänder, die Haut fand des wie immer schiach und jammerte mit Quaddeln ^^;)
Durch das Sonnentor Dobel ging es nun wieder am Wasserturm vorbei (diesmal ohne die Aussicht dort oben zu „genießen“) und hinein in den Wald. Es folgte viel, viel Schotterweg… so viel Schotterweg *seufz*. Noch dazu war selbst jetzt in der Vorsaison schon etwas los auf dem Westweg und ich war nicht die Einzige, welche heute diese exakte Etappe zrücklegen wollte. Da ich jedoch eher wie ein LKW laufe (ausdauernd & kontinuierlich, aber langsam), begegnete ich immer wieder den gleichen Wanderpärchen, wenn diese mich zuerst überholten, dann jedoch bald wieder Pause machten. Ich mache in der Regel meine erste 10 Minuten Pause nach 3h, danach alle 2h. Naja, und Foto- bzw. Umkleidestops, aber die dauern keine Minute.
Nun gut, auf jeden Fall stresste mich dieses passiv-aggressive Wettrennen am Weg schon irgendwie, besonders weil der Weg sowieso fad war und der Wald jetzt nicht sooo abwechslungsreich. Es gab ein paar wenige Aussichtspunkte, aber der Blick auf sanfte, dicht bewaldete Hügel ließ in mir nicht die gleiche Neugier hochkommen wie ich sie in den Bergen verspüre (was ist mit dieser Anhöhe, jenem Bergsattel, diese Alm?).
Bei immer mehr einziehenden Regenwolken versuchte ich mich auf die kleinen Schönheiten am Wegesrand zu konzentrieren (Blumen, Moos, knochige Bäume…) und war ziemlich froh als ich meinen persönliches Highlight an diesem Tag erreichte, dem Naturschutzgebiet Hohlohsee und Hochmoor. Hier nahm ich eine letzte Pause auf der Sitzbank mit Blick auf den großen Hohlohsee und knöpfte mir die Jacke samt Kaputze wegen dem immer frischerem Wind weiter zu.
Der Nebel (es waren eigentlich Wolken die sich durch die Bäume zogen und kein Nebel, aber egal) war nun schon so dicht, dass sich die Stufen am Hohenlohturm nicht lohnten, da man sowieso nichts sehen konnte ^^;. Deswegen ging es für mich direkt weiter Richtung Forbach und nur wenige Minuten später setzte dann auch der Regen planmäßig ein. Donnergrollen folgte recht schnell, aber ich befand mich nun schon auf dem Abstieg, sodass ich mich davon nicht sehr aus der Ruhe bringen ließ und einfach meinen Regenschirm aufspannte.
Was ich dem Westweg übrigens sehr zugute halten muss: die Beschilderung ist top! Ich habe bei beiden Etappentagen kein einziges Mal mein Komoot benötigt um zu überprüfen ob ich noch auf dem Weg war.
Vom Latschigfelsen aus offenbarte sich mir der Blick auf Forbach, meinem heutigen Ziel. Mit einem Schlenker über dem Panoramaweg ging es hinab zum Bahnhof und ich kehrte im Netto-Markt ein, um mir mein „Abendessen“ (Gebäck) und zusätzlichen Proviant (Nüsse, Birnen und Eierwaffeln) einzukaufen. Danach ging es über die historische Holzbrücke um zu meinem nächsten Hotel zu gelangen, welches direkt daneben lag: Das Waldhaus!
Nach einer Gesamtzeit von 8 Stunden unterwegs (inklusive Pausen) war ich dann auch mächtig froh mich in mein Zimmer und unter eine heiße Dusche zu krümeln, während es draußen weiter vor sich hin regnete.
Informationen
ÖPNV: N/A
Parkmöglichkeit: N/A
Erlebnis: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Landschaft: 💚💚🤍🤍🤍 |
Kondition: 💚💚💚💚💚 |
Schwierigkeit: 💚🤍🤍🤍🤍 |
Geschafft ^___^
Trotz widriger Umstände, schreibst du positiv. Dein Durchhaltevermögen und deine mentale Stärke ist enorm.