Aschauerklamm
On 17. Mai 2023 by JasminHeute war ein weiteres Highlight auf dem Plan, bei immerhin nur noch „leichtem Regen“, aka 8 L/m2 ^^;;.
Mit dem Bus ging es bis zur Haltestelle Unken Steinpass, direkt an der Grenze zu Deutschland. Von dort konnte ich auf dem breiten Tauernradweg / Jakobsweg in Richtung Aschauerklamm / Schneizlreuth in Regentracht stapfen. Wie gewohnt begegnete ich kaum jemanden und hatte damit den Ausblick auf die Wasserfälle am Achberg und Wendelberg für mich alleine. Nach den Schwaigerhöfen wurde es auch endlich etwas uriger und bei den bald darauf folgendem Haiderhof bog ich vollends von dem „free for all“ Rad- & Wanderweg auf den Wanderpfad #1 in die Aschauerklamm ab. Das riesige Warnschild machte mich zwar etwas nervös („Nur für Geübte! Absturz- und Steinschlaggefahr!“), aber ich setzte meinen Weg erstmal fort, da ich mich selber durchaus als geübt bezeichnen würde und bei schlechten Begebenheiten ja immernoch umdrehen konnte.
Die Landschaft änderte sich sehr schnell von der üblichen Fauna und Flora eines Tals zu der eines Alpenhochtals/schlucht. Die Felswände rückten näher und der Aschauer Bach nahm flussaufwärts zunehmend an Fahrt auf. Es war erstaunlich wie ich mich plötzlich mehr auf 2300 Höhenmeter fühlte anstatt der zuvorigen 500! Der Weg war gut erkenntlich und begehbar, die Brücken allesamt sehr stabil und neuwertig. Der Bach war zwar deutlich angeschwollen aber noch weit genug entfernt vom Weg. Von daher hatte ich da keinerlei Bedenken.
Über 2 Kilometer schlängelt sich der Pfad an dem Wildbach hinauf, vorbei an Zirben, Wasserfällen und Gumpen. Dafür dass es so deutliche Warnschilder bei den Eingängen gab, fand ich erstaunlich viele Rastmöglichkeiten und sogar Badestellen ^^;. Man lebt hier anscheinend gerne gefährlich :-p
Ich nutzte eine Reduzierung der Regenintensität um bei einer Bank ein kurzes Päuschen einzulegen (mit Sitzunterlage und Regenschirm geht das auch egal wie feucht der Untergrund :-p) und führte nach der Stärkung mit Nüssen meinen Weg fort. Bei einer natürlichen Kreuzung der Schluchten kraxelte ich den Pfad hinauf und genoss den phantastischen Rundumblick und machte auch prompt ein Video :-p.
Ich kam aus dem Gucken und Fotos machen nun kaum mehr heraus (was mit Schirm und 2 Kameras etwas unpraktisch war ^^;) da gefühlt alle 2 Meter ein anderer toller Spot auftauchte. Wenn bei einem schönen Tag mal viele Menschen hier wären könnte es durchaus eng werden, so aber hatte ich die gesamte Klamm für mich alleine :-D.
Nach ca. 2 Kilometern ist es dann Schluss mit direkt am Bach durch die Felsen entlang, der Pfad führt mehr durch Wald. Der nach dem ganzen Regen eher einem Moor glich – oftmals wurde der Pfad da gerne als neuer Bachlauf von der Natur übernommen, sodass ich schon gar nicht mehr versuchte aus den knöchelhohen Wassermassen heraus zu kommen. Einfach stonisch weiter hieß die Devise ^^;. Aber dafür gab es auch schöne Babyseen zu beobachten, die es bei schönem Wetter gar nicht erst gibt.
Die Klamm mit anschließendem Waldpfad fand nach über 4 Kilometern ihr Ende bei einem Forstweg (was meine triefenden Schuhe begrüßten, meine druckempfinglichen Füße aber weniger ;-p). Irgendwo im Wald hatte ich auch wieder die Grenze nach Österreich passiert (hier gab es also nicht wie beim Entenlochklamm geregelte Übergangszeiten, loool), aber bis auf das eine Schild gab es da keinen Unterschied zu beobachten.
Über die Reither Mäder ging es nun immer bergab nach Reith an dem Innersbach entlang – wann der Aschauer Bach zum Innersbach gewechselt hatte kann ich bei bestem Willen nicht sagen. Anstatt ein zweites Mal durch die Innersbachklamm zu gehen wählte ich diesmal den Schlenker durch das Klebertal, was sich bombastischer anhörte als es war. War nur eine andere Kerbe im gleichen Bergzug, keinen ganzen Kilometer lang ;-).
Bis zur Bushaltestelle war es dann auch nicht mehr weit und ich wählte ein gemütliches Tempo, da der nächste Bus eh erst in 40 Minuten ankommen sollte (stellte sich heraus dass es 1h waren, wegen Verspätung). Bis dahin hatte ich aber 2 Probleme: ich hatte Hunger (meine Trinknahrung vergessen) und mir war kalt. Bisher konnte ich alles gut aushalten mit einem Lächeln, aber plötzlich war alles bäh und mies ^^;;. Glücklicherweise hielt ich noch durch bis nach meiner Dusche und dann einer guten Mahlzeit im Restaurant Grubhof aus, danach war die Welt wieder in Ordnung und ich bereit für eine weitere feucht-kalte Nacht im Zelt :-p.
Informationen
ÖPNV: Buslinie 260, Haltestellen Steinpass und Reith
Parkmöglichkeit: Diverse an der Bundesstraße
Erlebnis: 💚💚💚💚💚 |
Landschaft: 💚💚💚💚💚 |
Kondition: 💚💚💚🤍🤍 |
Schwierigkeit: 💚💚💚🤍🤍 |
Boh, urig ^___^ und wie laut der „Bach“ ist. Toll. Gut das du dich im Gasthaus warm Verpflegen konntest. ^___^