Durch den Floitengrund zur Greizer Hütte
On 16. Juni 2023 by JasminWuhuu, meine erste Hüttenübernachtung dieses Jahr!!!
Gleich am 2. Tag der Saisonseröffnung führte mich meine Wanderlust ins Zillertal, um genau zu sein tief hinein in den Floitengrund, um auf der Greizer Hütte auf 2227 Meter Höhe zu nächtigen.
Das Wetter war etwas durchwachsen aber ich blieb erstaunlicherweise bis auf ein paar Tröpfchen trocken (okay, der Schweiß lief mir bei den letzten Kilometern hoch zur Hütte schon runter, aber eben kein Regen!). Den Floitengrund hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal mit Ramona bis zur Steinbock-Hütte erkundet (siehe hier), nun jedoch ging es deutlich tiefer und höher hinein in dieses Seitental.
Mit der frühst möglichen ÖNVP-Verbindung startete die Tour kurz vor 9 Uhr am Naturparkhaus Ginzling. Auf dem Wanderweg #521 ging es immer am Floitenbach flussaufwärts auf einer Schotterstraße hinauf. Rechts und links des Weges gab es nicht nur die vielen Grünschattierungen der Flora zu bestaunen, sondern auch immer wieder beeindruckende Wasserfälle, die hier jedoch so zahlreich sind, dass die meisten nicht mal einen Namen haben (in Deutschland wäre jeder davon ein Naturdenkmal ^^;).
Vorbei an der Tristenachalm, Sulzenalm und Steinbock-Hütte trottete ich mit sehr moderater Steigung auf dem (faden) Schotterweg entlang, der erst an der Talstation der Materialseilbahn der Greizer Hütte in einen (so viel schöneren und reizvolleren) Wanderpfad überging.
Rosa blühende Alpenrosen säumten den steinigen Pfad während Gletscherbäche sich brausend ihren Weg hinab an den glatt geschmirgelten Felsen suchten. Traumhaft *-*. Okay, zugegebener Maßen auch deutlich fordender als der Schotterweg, aber für meine Barfußschuh-Füße eine echte Erleichterung.
Bei einer Wegkreuzung folgte ich nur mit den Augen den (Hochsommer-)Wanderweg über die Mörchnerscharte und staunte nicht schlecht über die laaange und steile Leiter, welche dort angebracht war. Zuerst war ich sehr froh dass dies nicht mein Weg war, dann jedoch kam ich an die Schlüsselstelle meiner Tour, kurz unterhalb der Greizer Hütte: hier hatte ein Erdrutsch den alten Weg weggespült und zur Überbrückung bis zur Reparatur war dort auch eine Leiter provisorisch angebracht. Es waren echt nur ein paar Meter, aber ich muss gestehen, da habe ich mich wirklich mulmig gefühlt, als Solo-Wanderer sind es gerade solche Stellen die einem zum Verhängnis werden können (und dann stundenlang auf Hilfe warten muss, weil ja allein). Aber man wächst ja an seinen Herausforderungen und die Hüttenbetreiber hatten in den letzten Wochen diese Stelle sehr oft begangen (und ja auch aufgestellt), deswegen Zähne zusammenbeißen, Wanderstock verstauen und rauf mit mir auf die knirschende und wankende Leiter!
Es ist (natürlich) alles gut ausgegangen (obwohl ich mich schon vor dem Abstieg am nächsten Tag gruselte) und nun wurde meine Aufmerksamkeit nicht nur von der wehenden Fahne der Greizer Hütte, sondern auch der zahlreichen Murmeltiere abgelenkt, welche in den gleichfarbigen Gräsern ihr Unwesen trieben. (Nur wenige Tage später wurde die Leiter übrigens dann durch eine sehr stabile, mit Handgeländer versehenen Aufstiegshilfe ersetzt, sodass der Aufstieg nun wirklich kein Hexenwerk mehr ist)
Nach der Einkehr in die Hütte (ein Zweierzimmer für mich allein, yay! –) genoss ich draußen noch ein wenig den Blick auf den Floitenkees (Gletscher) bevor mich die sehr frischen Temperaturen in die gut geheizte Stube trieben.
Die Greizer Hütte wurde in diesem Jahr von einem neuen Pächter-Pärchen übernommen und rühmte sich mit ihrem vollkommen vegetarischen/veganen Küche. Und ich muss sagen, sie können auch echt gut kochen! Besonders der Erbsenaufstrich am Frühstück war der Hammer! Und freundlich war das ganze Team sowieso :-). Übrigens: der Ausblick beim Übernachtungsgäste-WC ist der Hammer!!
Nach einer guten Nacht bei Temperaturen um den 0-Punkt ging es nach einem kräftigenden Frühstück für mich schon wieder den gleichen Weg hinab und nach Hause. Auch an diesem Tag war das Wetter kräftig durchwachsen, aber der Regen hielt noch inne, bis ich tatsächlich meine Bushaltestelle erreicht hatte :-D.
Informationen
ÖPNV: Mit dem Zug nach Jenbach. Von dort mit der Zillertalbahn (oder dem Bus, Linie 8330) nach Mayrhofen. Von Mayrhofen mit Regionalbuslinie 4102 nach Ginzling, Haltestelle Nationalparkhaus
Parkmöglichkeit: Parkplatz Ginzling Naturparkhaus oder Parkplatz bei der Tristenbachalm
Erlebnis: 💚💚💚💚💚 |
Landschaft: 💚💚💚💚💚 |
Kondition: 💚💚💚💚🤍 |
Schwierigkeit: 💚💚🤍🤍🤍 |
Wunderschön. ^___^
Aber zusätzlich durch die Leiter ein besonders gefährliches Abenteuer.